Maria
Deutsch von Barbara Christ
Handlung
Maria, genannt Ria, bekommt ihr erstes Kind. Zur Welt bringen muss sie es ohne die Unterstützung der Familie – selbst ihre Großmutter, bei der sie lebt, hasst Krankenhäuser, und von wem das Baby ist, weiß Ria nicht genau. Sofort denkt man: soziale Verwahrlosung. Doch Ria passt nicht in das Bild. Fast unerschrocken, mit großer Neugier und einer paradoxen Mischung aus Zugewandtheit und Distanz läuft sie durch die Straßen ihrer Stadt, beobachtet ihre Umgebung und schaut fasziniert Dokumentarfilme auf YouTube. Als sie feststellt, dass nicht nur sie auf sich allein gestellt ist, kündigt sie ihren schlecht bezahlten Job im Fitnessstudio und verkauft ab jetzt von zuhause aus via Webcam Nähe im Internet, ausdrücklich ohne Sex – ein funktionierendes Geschäftsmodell in einer Gesellschaft, die vor allem aus versprengten Individuen zu bestehen scheint.
Glaube, Liebe, Hoffnung sind Rias Antrieb, egal ob in der rauen Wirklichkeit oder im virtuellen Raum, und aus schlaglichtartigen Szenen formt sich das Porträt einer Frau, die sich trotz aller Hindernisse dem Zeitgeist widersetzt.
Simon Stephens, 1971 in Stockport/South Manchester geboren, studierte Geschichte, arbeitete als Barkeeper, DJ und Lehrer, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Er wurde für seine Stücke vielfach ausgezeichnet und vom Fachmagazin Theater heute mehrfach zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt.
Für Regisseur Adrian Figueroa ist MARIA bereits die zweite Begegnung mit einem Werk des Autors: 2023 inszenierte er MORNING am Jungen SchauSpielHaus Hamburg.
Keine Pause.
Besetzung
Video
Interview
Regisseur Adrian Figueroa im Interview mit coloRadio
Sarah Schmidt zeigt sie als jugendliche Kämpferin, der alle Sympathien gehören.“