Premiere 10.09.2016 › Gemäldegalerie Alte Meister

Alte Meister

nach dem Roman von Thomas Bernhard
Alte Meister
Auf dem Bild: Ahmad Megarha, Albrecht Goette, Herbert G. Adami, Moritz Dürr
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Ahmad Mesgarha, Herbert G. Adami
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Ahmad Mesgarha, Albrecht Goette
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Herbert G. Adami
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Herbert G. Adami, Albrecht Goette
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Albrecht Goette
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Moritz Dürr, Albrecht Goette, Herbert G. Adami, Ahmad Mesgarha
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Moritz Dürr, Albrecht Goette, Herbert G. Adami, Ahmad Mesgarha
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Moritz Dürr, Albrecht Goette, Ahmad Mesgarha
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Herberg G. Adami, Moritz Dürr, Albrecht Goette
Foto: Sebastian Hoppe
Alte Meister
Auf dem Bild: Ahmad Mesgarha, Albrecht Goette, Herbert G. Adami, Moritz Dürr
Foto: Sebastian Hoppe

Handlung

Der letzte große Prosatext von Thomas Bernhard wird dort inszeniert, wohin sich der Protagonist flüchtet, um dem Leben zu entkommen, im Museum. Die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird so zu einem Ort, an dem Zuschauer, Schauspieler und die Gemälde gleichsam miteinander in Interaktion treten, weil jeder seine ganz eigene Wirkung im Raum einfordert.
Seit über dreißig Jahren geht der Musikphilosoph Reger jeden ­zweiten Tag in die Gemäldegalerie; zum einen wegen der idealen Raumtemperatur, zum anderen wegen des „Weißbärtigen Mannes“ von Tintoretto. Ebenfalls seit über dreißig Jahren geht Irrsigler ins Kunsthistorische Museum. Er ist dort Museumswächter, obwohl er eigentlich viel lieber Polizist geworden wäre, aber Uniform ist schließlich Uniform. Irrsigler ist über die Jahre zum Sprachrohr Regers geworden und sorgt zudem dafür, dass er ungestört auf der Sitzbank vor Tintorettos Gemälde Platz nehmen kann, denn dieser Ort ist nicht nur zur „Voraussetzung für sein Denken geworden“, sondern für sein Weiterleben überhaupt. Zu seiner Überlebensstrategie gehört auch, jedes Gemälde mit seinem Blick zu zerlegen und zwar solange, bis er den gravierenden Fehler gefunden hat, denn „das Vollkommene droht uns nicht nur ununterbrochen mit unserer Vernichtung, es vernichtet uns auch“. Nicht das Scheitern an der Kunst, sondern das Scheitern der Kunst selbst wird hier vorgeführt. Und als Reger in eine existenzielle Krise stürzt, stellt sich schließlich die Frage, ob es die „widerwärtige und fatale Kunst“ ist – oder doch die Menschen, die ihn von seinem Leiden erlösen können.
Dauer der Aufführung: 1 Stunde und 20 Minuten.
Keine Pause.

Besetzung

Kostüme
Dramaturgie
Julia Fahle
Atzbacher
Irrsigler
Engländer

Video

Termine

http://www.staatsschauspiel-dresden.de/
Staatsschauspiel Dresden
Theaterstraße 2, 01067 Dresden
21
Di
Jan
20.00 – 21.20 Uhr
Gemäldegalerie Alte Meister
nach dem Roman von Thomas Bernhard
Preis: 30 €
Ausverkauft/Evtl. Restkarten an der Abendkasse
http://www.staatsschauspiel-dresden.de/
Staatsschauspiel Dresden
Theaterstraße 2, 01067 Dresden
29
Mi
Jan
20.00 – 21.20 Uhr
Gemäldegalerie Alte Meister
nach dem Roman von Thomas Bernhard
Preis: 30 €
Ausverkauft/Evtl. Restkarten an der Abendkasse

Pressestimmen

„Das Stück hat in Dresden seinen rechten Ort gefunden und wird sicher ein Erfolg.“
Süddeutsche Zeitung, Wolfgang Schödel, 20.09.2016
„Es sind Alte Meister mehrerer Kategorien und Generation, die sich da zu wenigen kostbaren Gelegenheiten versammeln.“
Dresdner Neueste Nachrichten, Tomas Petzold, 21.09.2016
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21.09.2016
„Es sind Alte Meister mehrerer Kategorien und Generation, die sich da zu wenigen kostbaren Gelegenheiten versammeln im derzeitigen Saal der Sixtinischen Madonna in der Dresdner Gemäldegalerie. Zugegen ist Thomas Bernhard, vielleicht der österreichischste aller Österreicher und trotzdem oder gerade deshalb einer seiner bedeutendsten Weltbürger – in den Gestalten seines als Komödie bezeichneten Romans ‚Alte Meister‘, und nicht zuletzt darf man deren Darstellern Albrecht
Goette und Ahmad Mesgarha zumal nach diesem Abend schon einen entsprechenden Status zuerkennen.
Glücklicherweise ist in der Inszenierung von Anton Kurt Krause die äußerst sperrige Erzählweise, in der Bernhard die Ansichten und Einlassungen Regers fast stets im Zitat bzw. in der Interpretation aus der Beobachtung Atzbachers wiedergibt, weitgehend aufgehoben, ja er verkürzt sie um so eindrücklicher auf ein Vorspiel, bei dem Mesgarha respektive Atzbacher unter die noch im Vorraum wartenden Zuschauer tritt und ihnen souverän und mit äußerster Korrektheit die komplizierte Situation erklärt, einschließlich der Besonderheit, dass ihn Reger an ungewohntem Tag ins Kunsthistorische Museum gebeten habe und bereits auf seinem Platz sitze, mit dem Hut auf dem Kopf!
Ja, so sitzt er, während das Publikum so bedrohlich nah um ihn Platz nimmt, dass erst einmal eindringliche Stille Distanz herstellen muss und eine Konzentration, in der kaum eine Nuance der nun folgenden monologisierenden Dialoge oder dialogisierenden Monologe verloren geht. Albrecht Goette, fast unkenntlich hinter Vollbart und Brille, strahlt bei aller Grantigkeit eine stete Verschmitztheit und gutmütig überlegene Belehrsamkeit aus, in der er nicht zuletzt an den einen oder anderen Zeitgenossen in der hiesigen Kunstlandschaft erinnert.“
Tomas Petzold, Dresdner Neueste Nachrichten
„Klassisches Sprechtheater braucht keine große Technik. Echte Gemälde sind in Dresden manchmal Kulisse genug. Mit Charme und Witz hallt die Sprache Bernhards durch den Saal.“
Sächsische Zeitung, Sebastian Thiele, 12.09.2016
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12.09.2016
„Klassisches Sprechtheater braucht keine große Technik. Echte Gemälde sind in Dresden manchmal Kulisse genug. Mit Charme und Witz hallt die Sprache Bernhards durch den Saal.
In dieser Rolle des einsamen Welthassers ist Albrecht Goette, der 2003 bereits in ‚Der Theatermacher‘ von Bernhard brillierte, ganz zu Hause. So kann sich der junge Regisseur Anton Kurt Krause auf Goette wie Mesgarha voll verlassen: Ihre komplexen Wortspiel-Monologe sind lebendig trotz des reduzierten Spiels. Für meisterliche Auflockerung sorgt der Museumswärter Irrsigler mit Liedern aus Schuberts ‚Winterreise‘. Berührend, wenn Herbert G. Adami von der Staatsoperette Dresden seine tiefe Stimme erhebt.“
Sebastian Thiele, Sächsische Zeitung
„Herrliches Geschimpfe. Eine von herzhafter Bosheit strotzende Abrechnung mit der Kunst. Ein Hochgenuss des Missvergnügens.“
Dresdner Morgenpost, Heiko Nemitz, 12.09.2016
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12.09.2016
„Wenn er eines formvollendet beherrschte, dann das Schimpfen: Thomas Bernhard (1931 – 1989), der österreichische Misanthrop und Menschenfeind. Für das Staatsschauspiel Dresden inszeniert Anton Kurt Krause diese von herzhafter Bosheit strotzende Abrechnung mit der Kunst nun dort, wo die Handlung spielt – im Museum, in diesem Falle den Staatlichen Kunstsammlungen.
Hautnah sitzt das Publikum um die Protagonisten herum, den hasserfüllten Reger (Albrecht Goette), der seit 30 Jahren ins Museum kommt, nur um all die Fehler zu finden, seinen Freund Atzbacher (Ahmad Mesgarha) und Museumswächter Irrsigler (Herbert G. Adami), der über die Jahre zu Regers Sprachrohr wurde. Wie herrlich schimpfen sie in negativen Monologen über die ‚widerwärtige und fatale Kunst‘, die sie trotz ihres Scheiterns am Leben erhält. Ein Hochgenuss des Missvergnügens.“
Heiko Nemitz, Dresdner Morgenpost
„Eine wahre Sternstunde ebenso differenzierter wie pointierter Wort- und Darstellungskunst.“
Dresdner Neueste Nachrichten, Tomas Petzold, 29.11.2018