Martin Hellberg
Ehrenmitglied
Schauspieler, Oberspielleiter, Generalintendant
geboren am 31. Januar 1905 in Dresden
gestorben am 31. Oktober 1999 in Bad Berka
Martin Hellberg studierte von 1922 bis 1924 am Dresdner Konservatorium und bei dem Regisseur Georg Kiesau. 1924 bis 1933 war er am Staatlichen Schauspielhaus Dresden engagiert. Ebenso wirkte er in der Theatergruppe „Rote Raketen“ mit. In Dresden spielte er u. a. Puck in Shakespeares EIN SOMMERNACHTSTRAUM, Jetter in Goethes EGMONT, Lanzelot in Shakespeares DER KAUFMANN VON VENEDIG und Voltimand in HAMLET. 1933 wurde er fristlos von den Nationalsozialisten entlassen. Er arbeitete zunächst freischaffend, dann u. a. als Oberspielleiter in Freiburg i. Br. Danach erteilte man ihm erneut ein Auftrittsverbot und zog ihn in ein Strafbataillon ein. 1945 spielte er in Freiburg den Nathan, ferner gründete und leitete er die Deutsche Schauspielschule München. 1948.1949 war er Direktor des Dramatischen Theaters München und spielte 1949 am Deutschen Theater und an den Kammerspielen in Berlin. In seiner Zeit als Oberspielleiter (1949 bis 1952) und Generalintendant (1950 bis 1951) der Dresdner Staatstheater inszenierte er MASS FÜR MASS, KÖNIG JOHANN und die KOMÖDIE DER IRRUNGEN von Shakespeare, Lessings EMILIA GALOTTI, die deutsche Uraufführung von Pogodins DAS GLOCKENSPIEL DES KREML und MISSOURI-WALZER. In den Jahren 1952 bis 1962 drehte er für die DEFA 15 Filme, unter ihnen „Das verurteilte Dorf“, „Der Richter von Zalamea“, „Geheimakte Solvay“ sowie „Kabale und Liebe“. 1974 spielte er neben Lilli Palmer in „Lotte in Weimar“ den Goethe. 1959 kehrte er noch einmal als Gast nach Dresden zurück, um Schillers DIE RÄUBER zu inszenieren. 1954 bis 1958 war er an der Deutschen Hochschule für Filmkunst, dessen Mitbegründer er war, als Professor für Regie tätig. Seit 1964 lebte Prof. Hellberg als freier Autor in Bad Berka, trat mit Lesungen und gelegentlich als Schauspieler auf. Als Schriftsteller verfasste er „Bühne und Film“ (1955) und seine Erinnerungen „Die bunte Lüge“ (1974), „Im Wirbel der Wahrheit“ (1978) und „Mit Scharfer Optik“ (1982). 1974 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
geboren am 31. Januar 1905 in Dresden
gestorben am 31. Oktober 1999 in Bad Berka
Martin Hellberg studierte von 1922 bis 1924 am Dresdner Konservatorium und bei dem Regisseur Georg Kiesau. 1924 bis 1933 war er am Staatlichen Schauspielhaus Dresden engagiert. Ebenso wirkte er in der Theatergruppe „Rote Raketen“ mit. In Dresden spielte er u. a. Puck in Shakespeares EIN SOMMERNACHTSTRAUM, Jetter in Goethes EGMONT, Lanzelot in Shakespeares DER KAUFMANN VON VENEDIG und Voltimand in HAMLET. 1933 wurde er fristlos von den Nationalsozialisten entlassen. Er arbeitete zunächst freischaffend, dann u. a. als Oberspielleiter in Freiburg i. Br. Danach erteilte man ihm erneut ein Auftrittsverbot und zog ihn in ein Strafbataillon ein. 1945 spielte er in Freiburg den Nathan, ferner gründete und leitete er die Deutsche Schauspielschule München. 1948.1949 war er Direktor des Dramatischen Theaters München und spielte 1949 am Deutschen Theater und an den Kammerspielen in Berlin. In seiner Zeit als Oberspielleiter (1949 bis 1952) und Generalintendant (1950 bis 1951) der Dresdner Staatstheater inszenierte er MASS FÜR MASS, KÖNIG JOHANN und die KOMÖDIE DER IRRUNGEN von Shakespeare, Lessings EMILIA GALOTTI, die deutsche Uraufführung von Pogodins DAS GLOCKENSPIEL DES KREML und MISSOURI-WALZER. In den Jahren 1952 bis 1962 drehte er für die DEFA 15 Filme, unter ihnen „Das verurteilte Dorf“, „Der Richter von Zalamea“, „Geheimakte Solvay“ sowie „Kabale und Liebe“. 1974 spielte er neben Lilli Palmer in „Lotte in Weimar“ den Goethe. 1959 kehrte er noch einmal als Gast nach Dresden zurück, um Schillers DIE RÄUBER zu inszenieren. 1954 bis 1958 war er an der Deutschen Hochschule für Filmkunst, dessen Mitbegründer er war, als Professor für Regie tätig. Seit 1964 lebte Prof. Hellberg als freier Autor in Bad Berka, trat mit Lesungen und gelegentlich als Schauspieler auf. Als Schriftsteller verfasste er „Bühne und Film“ (1955) und seine Erinnerungen „Die bunte Lüge“ (1974), „Im Wirbel der Wahrheit“ (1978) und „Mit Scharfer Optik“ (1982). 1974 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.