Handlung
Ein Shakespeare-Abend mit Christian Friedel und Woods of Birnam
In englischer und deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Nicht nur in der viel beachteten HAMLET-Inszenierung von Roger Vontobel am Staatsschauspiel Dresden kam die Band „Woods of Birnam“ in Kontakt mit William Shakespeare. Ihr Bandname hatte als Grundlage einen gleichnamigen Song, in welchem Zeilen von Macbeths Schlussmonolog verarbeitet und mit moderner Popmusik verbunden wurden.
Alle „Shakespeare-Songs“ der Band bilden die Grundlage für einen konzertübergreifenden Abend, der das Theater nicht nur streift, sondern es bewusst benutzt. Sänger und Schauspieler Christian Friedel wird sich neben den Songs auch Monologen und Texten aus verschiedenen Stücken widmen, und das in der Originalsprache. Der Zuschauer begibt sich mit der Band auf die Suche nach den Ursprüngen der Songs. Erforscht werden die Stimmen der Vergangenheit, man folgt der wunderschönen alten englischen Sprache und spürt den Assoziationen ins Heute nach. „Hamlet“ und „Macbeth“ kommen ebenso zu Wort, wie auch Hexen, Geister und Narren, entsprungen aus der Welt des berühmten Theaterdichters.
Das gleichnamige Doppel-Album zu diesem Abend, inklusive einem 56-seitigen, aufwendig gestalteten Songbook, ist für 25,00 € im Handel erhältlich. Das Album ist in Kooperation mit dem Verlag Theater der Zeit erschienen.
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass während der Vorstellung Stroboskopeffekte eingesetzt werden, die bei Epileptikern oder epilepsiegefährdeten Personen unter Umständen Anfälle auslösen können.
www.woodsofbirnam.com
www.christianfriedel.de
In englischer und deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Nicht nur in der viel beachteten HAMLET-Inszenierung von Roger Vontobel am Staatsschauspiel Dresden kam die Band „Woods of Birnam“ in Kontakt mit William Shakespeare. Ihr Bandname hatte als Grundlage einen gleichnamigen Song, in welchem Zeilen von Macbeths Schlussmonolog verarbeitet und mit moderner Popmusik verbunden wurden.
Alle „Shakespeare-Songs“ der Band bilden die Grundlage für einen konzertübergreifenden Abend, der das Theater nicht nur streift, sondern es bewusst benutzt. Sänger und Schauspieler Christian Friedel wird sich neben den Songs auch Monologen und Texten aus verschiedenen Stücken widmen, und das in der Originalsprache. Der Zuschauer begibt sich mit der Band auf die Suche nach den Ursprüngen der Songs. Erforscht werden die Stimmen der Vergangenheit, man folgt der wunderschönen alten englischen Sprache und spürt den Assoziationen ins Heute nach. „Hamlet“ und „Macbeth“ kommen ebenso zu Wort, wie auch Hexen, Geister und Narren, entsprungen aus der Welt des berühmten Theaterdichters.
Das gleichnamige Doppel-Album zu diesem Abend, inklusive einem 56-seitigen, aufwendig gestalteten Songbook, ist für 25,00 € im Handel erhältlich. Das Album ist in Kooperation mit dem Verlag Theater der Zeit erschienen.
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass während der Vorstellung Stroboskopeffekte eingesetzt werden, die bei Epileptikern oder epilepsiegefährdeten Personen unter Umständen Anfälle auslösen können.
www.woodsofbirnam.com
www.christianfriedel.de
Dauer der Aufführung: 2 Stunden und 30 Minuten.
Eine Pause.
Eine Pause.
Besetzung
Gesang, Schauspiel, Wurlitzer
Gitarre, Gesang
Bass, Gesang
Keyboards, Bassklarinette, Gesang
Schlagzeug
‚If music be the food of love, play on‘ – mit dem berühmten Auftaktsappell aus ‚Was ihr wollt‘ rechtfertigen Friedel und seine Bandmitglieder also, was sie im Folgenden tun: nämlich Shakespeare vertonen, seine Texte in rockige Popsongs verwandeln, mit dröhnenden Elektroklängen unterlegen und effektvoll durchschleudern.
Was dieser Abend auf eindrucksvolle Weise kann, ist Spannung erzeugen und halten. Er ist so reich an Witz, Weltschmerz, Verwechslung und Traurigkeit, wie Shakespeares Stücke reich daran sind. Friedel schafft es, das Publikum anzuziehen und zugleich zu verstören, er reißt wild aus dem Kontext heraus und führt an anderer Stelle wieder seelenruhig zusammen.“
Vielleicht mal etwas weniger Nebel, vielleicht kürzeres Geflacker, vielleicht dezenterer Videoeinsatz – der Rest ist Schweigen, nein: ist großäugiges Staunen. Und finale Begeisterung inklusive Fußgetrampel und stehender Ovationen. Was Christian Friedel und seine Band Woods of Birnam am Mittwoch auf die Bühne des ausverkauften Dresdner Schauspielhauses brachten, definierte nicht nur das Treiben dieses Künstlerkollektivs neu, es machte zwischen Lichtgezappel und Gitarrenrums für jeden erkennbar, was uns William Shakespeare da eigentlich hinterlassen hat: Verse zum Kaputtheulen, zum Überschnappen, zum Niederknien. Unter dem Motto ‚Searching for William‘ inszenierte die Truppe in fünf Akten und mit hohem technischen Aufwand sowie reichlich Spektakel vor allem eins: die Schönheit der Sprache.
Müßig zu analysieren, was ‚Searching for William‘ eigentlich sein soll, ob theatralisches Multimedia-Spektakel, Blitz-und-Donnerwort-Performance oder einfach ein Konzeptkonzert. Fakt hingegen ist, die Zwei-Stunden-Show bretterte durch ohne Knick, ohne Hänger. Und ließ Skeptiker die Erkenntnis nach Hause tragen, dass Woods of Birnam, einst aus Polarkreis 18 hervorgegangen, keineswegs auf Säuselpop festgelegt sind. Die Herren rührten kolossalen Progrock drunter, wenn Friedel als Schauspieler große Szenen aus ‚Hamlet‘ und ‚Macbeth‘ alleine stemmte, sich im Wahn wand, nach Rache lechzte oder – adrett im Reifrock – mögliche Verwandlungen durchexerzierte. Sie ließen es so brachial wie filigran, so fies verkantet wie süßlich versponnen klingen. Und Christian Friedel setzte als hoch motivierte Rampensau immerzu ein Sahnehäubchen drauf.
Er selbst führte bei diesem Projekt erstmals Regie; eine gute Idee, denn keiner weiß besser als er, wo er seinen Shakespeare zu finden hofft. Er suchte ihn im Abgrund, suchte ihn im Licht – und er hatte ihn im Griff. Sogar Selbstironie fand ein Plätzchen, und dem Finale durfte sich dann doch ein Schmuseliedchen anschmiegen.
Sie haben vor Silvester schon einen Knaller gezündet.“
Ein gelungener Abend, ein Abend, der Brücken baut. Eine echte Renaissance und Möglichkeit, einer neuen Annäherung.“
Anliegen war es, ‚die Vielfalt von Shakespeares Werk neu zu entdecken und die Vielfalt von Menschlichkeit, unendlicher Neugier, Toleranz und universeller Liebe‘ – und das Ganze ausgedrückt in alter englischer Sprache und moderner Musik, letztere dargeboten von Philipp Makolies (Gitarre), Uwe Pasora (Bass), Ludwig Bauer (Keyboards, Bassklarinette) und Christian Grochau (Schlagzeug). Da sämtliche Texte übertitelt werden, braucht man keine Berührungsängste zu haben.
Es ist überaus bemerkenswert, wie variabel die Musik ist. Mal erinnert es, nachdem der Satz ‚Es war Mord!‘ gefallen ist, an Teutonenrock à la Rammstein, weshalb sich bei der Premiere die eine oder andere ältere Zuschauerin schon mal die Ohren zuhielt; mal wird es ganz pianissimo inniglich, mit Glockenspiel und eingespieltem Vogelgezwitscher.
Christian Friedel ist im Lauf des Abends mal Macbeth, mal Hamlet, einmal auch Desdemona, der Lust nachgebend, mal wieder ‚ein Kleidchen tragen zu können‘. Er gibt schauspielerisch alles – und weil auch Lichteffekte (Johannes Zink), Bühnenbild (Hannah Rolland und Bernd Mahnert) sowie Video-Schnipsel (Clemens Walter) bezeugen, dass bei der Gestaltung des ‚Show-Acts‘ jemand mit Sinn für Kreativität mit Hand anlegte, darf sich der Zuschauer über ein Fest fürs Auge freuen. Da wabert der Nebel, wähnt man sich angesichts der Kulisse im Wald von Birnam, glaubt, dass Kälte und Nässe durch alle Ritzen kriechen. Dazu kracht die Musik, es wirkt fast wie Theaterdonner, der metaphorisch das Innenleben der Figuren spiegelt. Friedel deklamiert nicht, sondern geht emphatisch aus sich heraus. Einmal ist er auch so frei, sich eine Albernheit zu leisten: Er verbuchselt die Wechstaben und klärt dann das glucksende Publikum auf: ‚Das ist noch nicht mal Englisch!‘
In die Nacht entlassen werden die Besucher mit der aus Shakespeares Drama ‚Heinrich IV‘ entnommenen und auf den Theatervorhang projizierten Botschaft: ‚Des Lebens Zeit ist kurz; Die Kürze schlecht zu verbringen, wär’ zu lang.“ Es dürfte kaum einer im Saal gewesen sein, der die zweieinhalbstündige Vorstellung als zu lang empfand. Ganz im Gegenteil.‘“
Stück oder Show? Klar zu benennen ist es nicht, was Woods of Birnam da veranstalten, zwischen Performance, Theater und Konzert. Aus verschiedenen Werken Shakespeares – Dramen, Komödien, Sonette – haben sie Songs und Hörspielfragmente destilliert, die mit atmosphärischen Lichtinstallationen und dreidimensionalen Projektionen eine brodelnde Mixtur in fünf Akte ergeben.
Es illustriert die Selbstzerfleischung des grübelnden Hamlet, den Wahnsinn des Tyrannen Macbeth. Friedel geht in die Vollen: er singt ihre Texte, deklamiert sie, spricht Hexen und Geister, wechselt von Englisch zu Deutsch und zurück, zeigt im Frauenrock exaltierte Dance-Moves während immer neue Impressionen von Birnams mystischen Nebelwäldern um ihn kreisen.
Fans des Erfolgsstücks ‚Hamlet‘ konnten einiges wiedererkennen, neu kombiniert und interpretiert. Ob Woods of Birnam ihren Shakespeare und dessen Essenzen wirklich gefunden haben, mag offen bleiben. Ihre Suche danach legt zumindest alle Facetten des wohl größten Theaterdichters offen: seinen Humor, seine Romantik, seine Dramatik – und seine wunderbare Sprache, deren englischen Sätzen keine deutsche Übersetzung je gewachsen ist.
Am Ende gab’s kein Halten, Woods of Birnam wurden frenetisch gefeiert und bejubelt. Ovationen im Stehen, Gänsehaut.“
Die nicht weniger großartige Doppel-CD ist diesem Abend mindestens ebenbürtig. Staunenswert ist nicht nur die umwerfende Gestaltung des Booklets, das in diesem Fall ein richtiges Buch ist und auf knapp 60 Seiten den Abend in Wort und Bild Revue passieren lässt, sondern auch die exzellent abgemischte Musik. Christian Friedel changiert von sanften Höhen ins rauchig Düstere, erinnert wohl auch mal an die frühe Jane Birkin, fügt sich ins Klanggeflecht von Philipp Makolies (Gitarre, Gesang), Uwe Pasora (Bass, Gesang), Ludwig Bauer (Keyboards, Bassklarinette, Gesang) und Christian Grochau (Schlagzeug) wunderbar ein. Als bizarre Ergänzung wirken auf den CDs das Ensemble Tanderas sowie Janda & Joco mit.“
Die vollständige Rezension finden Sie hier.
‚Wo die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter! Gebt mir volles Maß‘, heißt es bei ‚Was Ihr Wollt‘. Und die Band gibt volles Maß. Das ist Pop, der sich seiner Möglichkeiten bewusst ist und sie mit Lust ausnutzt. Die Band spielt mal wuchtig und übertrieben, einer überschwänglich ausladenden Geste gleich. Mal zieht sie sich zurück, legt sich selber frei in allen Einzelteilen, versteckt nichts mehr. Woods Of Birnam bekennen sich schon zum Popsong. Doch sie instrumentieren und spielen ihn bemerkenswert differenziert, detailverliebt, szenisch. Shakespeare würde es mögen.“
Blitze durchzucken das Theaterzelt, als die Zuschauer ihre Plätze einnehmen. Doch dann Verwirrung: Wieso verlassen nach fünf Minuten alle die Bühne? Es sind Shakespeares Worte, die wie Luftgeister durch aus den Lautsprechern zittern, die Friedel und Band zurück auf die Bühne locken. In der Folge wirkt er wie getrieben von dieser Zaubersprache. In fünf Akten ist Friedel ein Liebender, der die Musen um Inspiration anfleht, ist Hamlet im Wahn der Visionen, ist Macbeth, Hexe und Elfenkönigin. Irgendwann sind die Zuschauer in einem Rausch aus Text und Klang, der Ohrwurmqualitäten entwickelt – als sei William in Wirklichkeit Songschreiber gewesen.“