Nathan der Weise
Besetzung
Handlung
Nathan kommt von einer Reise zurück und findet sein Haus abgebrannt. Er bangt um das Leben seiner jüdisch erzogenen Tochter Recha, die vom christlichen Tempelherrn aus den Flammen gerettet wurde. Dass dieser Tempelherr selbst am Leben ist, grenzt an ein Wunder: Nur aufgrund der Ähnlichkeit mit dem jüngeren Bruder des muslimischen Sultans Saladin hat dieser ihn von der Hinrichtung verschont.
Gotthold Ephraim Lessing lässt sein dramatisches Gedicht um den weisen Juden Nathan in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge spielen. Immer wieder hatten christliche Eroberer versucht, die Stadt, die zu dieser Zeit der Kristallisationspunkt aller drei monotheistischen Weltreligionen ist, einzunehmen. Lessing zeigt den mühsamen und oft gefährdeten Versuch Nathans, über alle religiösen und kulturellen Grenzen hinweg eine Verständigung zu erreichen, die sich auf Toleranz und Humanismus gründet. Bewusst wählt er den Juden Nathan als Botschafter seines aufklärerischen Denkens, er gibt auch Saladin Züge eines aufgeklärten Herrschers und zeigt den religiösen Fanatismus vor allem in den Figuren, die das Christentum vertreten. Nicht nur mit der berühmten Ringparabel gibt der Autor ein Beispiel für die Kraft des Argumentierens, die der Gewalt entgegensteht.
Der Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer arbeitet in seiner ersten Inszenierung für das Staatsschauspiel Dresden heraus, wie gefährdet Lessings Utopie war und ist und wie viel es kostet, sie immer wieder zu bewahren.
Eine Triggerwarnung zur Inszenierung finden Sie hier.
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Trailer
Interview
Einfache Sprache
Dieses Stück spielt in Jerusalem. Dort leben Juden, Christen und Muslime.
Der jüdische Kaufmann Nathan ist die Hauptfigur. Seine Familie ist im Krieg umgekommen. Er hat das Mädchen Recha als Tochter angenommen.
Am Beginn der Handlung kehrt er von einer Reise zurück. Sein Haus in Jerusalem ist abgebrannt. Ein Tempelherr hat Recha aus dem Feuer gerettet. Er ist ein christlicher Soldat und lebt als Gefangener in Jerusalem. Der muslimische Herrscher Saladin hat ihn nicht töten lassen.
Saladin braucht Geld. Denn die Christen führen Krieg gegen ihn. Der reiche Nathan wird zu Saladin gebracht. Aber Saladin will kein Geld von ihm. Sondern er stellt Nathan eine Frage. Wer hat den richtigen Glauben? Die Juden, die Christen oder die Muslime, wer hat recht? Nathan antwortet mit einem Märchen über drei kostbare, gleiche Ringe. Wer gut und menschlich handelt, hat den besten Ring. Das gilt auch für die Religionen.
Vielleicht rüttelt diese Nathan-Inszenierung manche doch noch wach mit ihrer Schärfe.“