Der Komet
in einer Bühnenfassung von Tilmann Köhler, Uta Girod und dem Spielensemble
Handlung
Dora W. folgt ihrem Freund Anfang der 1930er Jahre aus Schlesien nach Dresden. Er ist Geselle am Dresdner Schlachthof, und die einstige Ziegenhüterin und Gärtnereigehilfin erlebt mit ihm in der barocken Kunst- und Kulturstadt ihre „goldenen Jahre“, wie sie berichtet. Der Alltag ist von harter Arbeit, früher Elternschaft, aber auch von der Freude geprägt, den bäuerlichen Verhältnissen entkommen zu sein. Doch Nationalsozialismus und Krieg vereinnahmen das Leben der jungen Familie mehr und mehr, bevor die Stadt am 13. Februar 1945 im Flammeninferno untergeht und einstürzende Häuser und Prunkbauten „Schuldige und Unschuldige“ unter sich begraben.
Büchner-Preisträger Durs Grünbein verwebt die Geschichte seiner Großmutter mit einem beeindruckenden Dresden-Porträt und einer Sozialstudie der dreißiger und vierziger Jahre in Deutschland.
Das künstlerische Team um Tilmann Köhler sieht in der Grundsituation des Buches – die Erzählung des Alltags einer jungen Frau im Nationalsozialismus aus der Perspektive des nachgeborenen Enkels – einen Ansatzpunkt für die Umsetzung des Stoffes auf der Bühne. Aus Anekdoten, Betrachtungen, Fotos, Briefen, Familiengeheimnissen wird das Leben vorheriger Generationen rekonstruiert und Erfahrungen nachgespürt, die bis ins Heute reichen. Die assoziative Inszenierung macht Vergangenheit greifbar und öffnet den Raum für eigene Erinnerungen und aktuelle Fragen nach Krieg und Frieden, Vergangenheitsbewältigung und gegenwärtigen gesellschaftlichen Ängsten und Hoffnungen.
Eine Pause.
Besetzung
Wir veröffentlichen regelmäßig neue Termine.
Video
Nachhaltig inszeniert
Dieses Stück wurde gemäß den Richtlinien des ETC Theater Green Book produziert, einem umfassenden Handbuch für nachhaltige Theaterproduktion. Es bietet konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der ökologischen Belastung durch Theaterproduktionen und hat zum Ziel, das Theater Schritt für Schritt zur Klimaneutralität bis 2030 zu führen.
Unsere Initiative hin zu nachhaltigen Produktionen begann mit einem Impuls aus der Belegschaft und den künstlerischen Bereichen. Diese gemeinsame Anstrengung und unser Nachhaltigkeitsleitbild zeigen unser Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wir durchlaufen einen Prozess der Selbstzertifizierung, um sicherzustellen, dass alle Aspekte dieser Produktion – von der Materialauswahl bis hin zur Abfallreduzierung – den Nachhaltigkeitsstandards entsprechen.
Das neue Zertifizierungsverfahren wurde von einer Gruppe von neun Theatern der European Theater Convention (ETC) erprobt, das Staatsschauspiel Dresden war eines von ihnen. Durch diese Maßnahmen möchten wir ein Bewusstsein für die Bedeutung des zukunftsentscheidenden Themas Nachhaltigkeit im Kulturbereich schaffen und einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten.
Einfache Sprache
Der Dresdner Autor Durs Grünbein hat das Buch „Der Komet“ geschrieben. Die Geschichte spielt zu Beginn der 1930er Jahre in Dresden. Durs Grünbein erzählt von seiner Großmutter Dora W.
Als Dora jung ist, zieht sie mit ihrem Partner von Schlesien nach Dresden. Ihr Partner arbeitet in einem Schlachthof. Dora hat früher in einer Gärtnerei gearbeitet und Ziegen gehütet. Die beiden müssen in Dresden viel arbeiten.
Aber die Stadt ist schön. Es gibt viel Kunst und Kultur. Beiden geht es gut. Sie bekommen zwei Kinder.
Aber dann kommt der Nationalsozialismus. Deutschland fängt den Zweiten Weltkrieg an. Der Familie geht es immer schlechter. Am 13. Februar 1945 wird Dresden angegriffen. Viele Häuser werden durch Bomben zerstört. Sehr viele Menschen sterben.
Im Stück geht es um die deutsche Vergangenheit im Nationalsozialismus. Diese Zeit wird mit Fotos, Briefen und Geschichten nachgebildet. Daraus entstehen Fragen: Was haben wir aus dieser Zeit vergessen oder verdrängt? Was macht Krieg mit einer Gesellschaft? Welche Ängste und Hoffnungen haben die Menschen? Diese Fragen sind auch heute sehr wichtig.