Uraufführung 28.11.2013
› Kleines Haus 3
Weiße Flecken
ein Theaterstück über Demenz für Bürger, Chor und Schauspieler von Tobias Rausch
Handlung
Die alte Dame steht im Supermarkt und findet den Weg zur Kasse nicht. Während der Autofahrt nach Hause beschimpft sie ihre Tochter mit Worten, die sie noch nie zuvor in den Mund genommen hat. Und als sie am nächsten Morgen erwacht, liegt ein Mann neben ihr im Bett, den sie noch nie gesehen hat.
Demenz: Krankheit, Symptom und Angst einer alternden Gesellschaft, praktisches, politisches und persönliches Problem. Was passiert, wenn ein Mensch die Fähigkeit, sich zu erinnern, allmählich verliert? Wie gehen Angehörige, Freunde und Nachbarn mit der Krankheit um? Vor welchen Herausforderungen stehen Ärzte, Pflegepersonal und Sozialarbeiter? Wie reagiert unsere Gesellschaft darauf, dass sich die Zahl der an Demenz Erkrankten bis 2050 verdoppeln wird? Und schließlich: Wie geht es dem dementen Menschen selbst während seiner Reise in ein Land aus Rätseln und Lücken?
WEISSE FLECKEN misst die Kreise aus, die sich um Demenz als Krankheit ziehen: vom Patienten über nahe Angehörige, Pflegepersonal zu Fachleuten aus Medizin und Verwaltung bis zur Gesellschaft und Politik. Aus Interviews mit Experten, persönlichen Erfahrungen der Beteiligten und Praktika bei Pflegediensten, und der öffentlichen Rede entwickeln der Regisseur und Autor Tobias Rausch und der Schauspieler und Regisseur Matthias Reichwald diesen Abend mit Bürgern aus Dresden, dem Schauspieler Albrecht Goette und einem Chor.
Tobias Rausch arbeitet als freier Regisseur und Autor. Zusammen mit dem Berliner Theaterkollektiv lunatiks produktion hat er in den vergangenen Jahren u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Theater Basel, am Schauspiel Hannover und am Staatstheater Stuttgart gearbeitet. Matthias Reichwald ist als Schauspieler im Ensemble des Staatsschauspiels, aber auch als Regisseur tätig, u. a. in Halle, Magdeburg und in Berlin sowie in Zürich und Salzburg.
Demenz: Krankheit, Symptom und Angst einer alternden Gesellschaft, praktisches, politisches und persönliches Problem. Was passiert, wenn ein Mensch die Fähigkeit, sich zu erinnern, allmählich verliert? Wie gehen Angehörige, Freunde und Nachbarn mit der Krankheit um? Vor welchen Herausforderungen stehen Ärzte, Pflegepersonal und Sozialarbeiter? Wie reagiert unsere Gesellschaft darauf, dass sich die Zahl der an Demenz Erkrankten bis 2050 verdoppeln wird? Und schließlich: Wie geht es dem dementen Menschen selbst während seiner Reise in ein Land aus Rätseln und Lücken?
WEISSE FLECKEN misst die Kreise aus, die sich um Demenz als Krankheit ziehen: vom Patienten über nahe Angehörige, Pflegepersonal zu Fachleuten aus Medizin und Verwaltung bis zur Gesellschaft und Politik. Aus Interviews mit Experten, persönlichen Erfahrungen der Beteiligten und Praktika bei Pflegediensten, und der öffentlichen Rede entwickeln der Regisseur und Autor Tobias Rausch und der Schauspieler und Regisseur Matthias Reichwald diesen Abend mit Bürgern aus Dresden, dem Schauspieler Albrecht Goette und einem Chor.
Tobias Rausch arbeitet als freier Regisseur und Autor. Zusammen mit dem Berliner Theaterkollektiv lunatiks produktion hat er in den vergangenen Jahren u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Theater Basel, am Schauspiel Hannover und am Staatstheater Stuttgart gearbeitet. Matthias Reichwald ist als Schauspieler im Ensemble des Staatsschauspiels, aber auch als Regisseur tätig, u. a. in Halle, Magdeburg und in Berlin sowie in Zürich und Salzburg.
Besetzung
Regie
Bühne
Jelena Nagorni
Kostüme
Cornelia Kahlert
Rechercheleitung
Katharina Wessel
Licht
Dramaturgie
Ole Georg Graf
Sie 1
Klara Wördemann
Sie 2
Maria Wördemann
Die Anderen
Christiane Dumke, Anika Furkert, Bärbel Held, Claus-Peter Held, Silke Körner, Marita Leonhardt-Runck, Gisela Liscovius, Paul Schuster
Christine
Christine Lehmann
Dagmar
Dagmar Michel
Iris
Iris Haubold
Karl-Heinz
Karl-Heinz Kind
Lotte
Charlotte Runck
Mit wenigen Requisiten werden die Geschichten lebendig, die Betroffene auf der Bühne erzählen. Ein weißer Kittel und schon erzählt Christine Lehmann von ihrem schweren Start nach der Wende mit ihrer Arztpraxis und von dem langsamen Verschwinden ihres Mannes in die Welt der Demenz, erzählt davon, was für ein harter alltäglicher Kampf das ist, die Würde des Kranken zu bewahren, mit jemandem zu leben, der nicht mehr er selbst ist. Ein paar Handtücher - rot, blau, gelb - um den Kopf gebunden und es sind Spielfiguren, da wird ‚Mensch ärgere dich nicht‘ gespielt, eine Kindheitserinnerung von Charlotte Runck beim Besuch von ihren Großeltern. Sie erzählt, wie ihre Oma immer vergesslicher wurde und wie die Spannungen in der Familie stiegen. Mit einer Gießkanne aus weißen Handtüchern in der Hand schwärmt Iris Haubold zunächst von ihrem Garten, doch dieser Garten ist eine Metapher für das Gedächtnis. Mit einer Mischung aus poetischen Bildern und knallharten Fakten aus der Perspektive des Pflegepersonals ergänzt sie das Krankheitsbild Demenz. Auch Dagmar Michels Geschichte von ihrer Mutter berührt. Sie erzählt von den Gewissensbissen, ihre Mutter ins Pflegeheim "abgeschoben" zu haben, weil die Belastung davor von der Familie nicht mehr zu bewältigen war, erzählt vom alltäglichen Wahnsinn mit Demenzkranken. …
Ein gelungener Kunstgriff ist es, den fiktiven Patienten, ‚er‘, mit Albrecht Goette zu besetzen, der es glänzend versteht, mit wenigen Mitteln eine bedauernswerte Kreatur zu erschaffen, die um Würde ringt und um Erinnerungen.
… Man muss sich dem Problem stellen – und dazu macht dieser Abend Mut.“