Premiere 23.03.2019
› Schauspielhaus
Tod eines Handlungsreisenden
Handlung
TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN ist das bekannteste Drama von Arthur Miller. Nach der Uraufführung 1949 bekam er im selben Jahr dafür den Pulitzer Preis und erlebte seinen Durchbruch als Schriftsteller.
Im Zentrum von Millers Drama steht Willy Loman. Er definiert sich über die Arbeit, über die Erfolge und den Umsatz, den er als Geschäftsmann erzielt. Jetzt – mit über 60 – will er es langsam ruhiger angehen lassen, nicht mehr so viel geschäftlich übers Land fahren. Aber die Bitte bei seinem Chef, eine Stelle vor Ort antreten zu können, wird nicht nur abgelehnt, er wird ganz gekündigt. Von jetzt auf gleich gehört er zum alten Eisen und wird aussortiert. Eine junge Generation steht schon vor der Tür, mit neuen Ideen, mehr Elan und größeren Chancen.
Auf die junge Generation, in Gestalt seiner Söhne Biff und Happy, setzt nun auch Willy Loman. Denn seine Söhne sind tolle Männer, haben Erfolg, sind angesehen, machen Karriere und werden ihn im Alter unterstützen.
Willys ältester Sohn Biff aber sieht das anders. Er zerbricht an den Forderungen einer Gesellschaft, in der man immer schneller sein muss, mit den Ellenbogen einen Konkurrenzkampf nach dem anderen führt und nur Besitz, Status und Geld zählen. Und er hält seinem Vater den Spiegel vor, fragt, ob dieser wirklich so erfolgreich war oder ob sein Leben nicht eine einzige Lüge sei.
Willy Lomann lebt mehr in einer Scheinwelt als in der Realität und verliert dadurch sowohl seine Familie als auch sein Leben.
Arthur Miller schreibt das Drama im Alter von 34 Jahren und blickt aus der Perspektive der Söhne auf eine Vätergeneration, die sich in den Versprechungen des Kapitalismus verloren hat.
Im Zentrum von Millers Drama steht Willy Loman. Er definiert sich über die Arbeit, über die Erfolge und den Umsatz, den er als Geschäftsmann erzielt. Jetzt – mit über 60 – will er es langsam ruhiger angehen lassen, nicht mehr so viel geschäftlich übers Land fahren. Aber die Bitte bei seinem Chef, eine Stelle vor Ort antreten zu können, wird nicht nur abgelehnt, er wird ganz gekündigt. Von jetzt auf gleich gehört er zum alten Eisen und wird aussortiert. Eine junge Generation steht schon vor der Tür, mit neuen Ideen, mehr Elan und größeren Chancen.
Auf die junge Generation, in Gestalt seiner Söhne Biff und Happy, setzt nun auch Willy Loman. Denn seine Söhne sind tolle Männer, haben Erfolg, sind angesehen, machen Karriere und werden ihn im Alter unterstützen.
Willys ältester Sohn Biff aber sieht das anders. Er zerbricht an den Forderungen einer Gesellschaft, in der man immer schneller sein muss, mit den Ellenbogen einen Konkurrenzkampf nach dem anderen führt und nur Besitz, Status und Geld zählen. Und er hält seinem Vater den Spiegel vor, fragt, ob dieser wirklich so erfolgreich war oder ob sein Leben nicht eine einzige Lüge sei.
Willy Lomann lebt mehr in einer Scheinwelt als in der Realität und verliert dadurch sowohl seine Familie als auch sein Leben.
Arthur Miller schreibt das Drama im Alter von 34 Jahren und blickt aus der Perspektive der Söhne auf eine Vätergeneration, die sich in den Versprechungen des Kapitalismus verloren hat.
Dauer der Aufführung: 2 Stunden und 40 Minuten.
Eine Pause.
Eine Pause.
Besetzung
Regie
Bühne
Kostüme
Tabea Braun
Musik
Johannes Mittl
Licht
Dramaturgie
Willy Loman
Linda, Lomans Frau
Biff, Lomans Sohn
Happy, Lomans Sohn
Charley
Rüdiger Hauffe
Bernard, Charleys Sohn
Ben, Willys Bruder
Eine Frau / Howard / Mrs. Forsythe
Millers Text selbst wird dabei im übertragenen Sinn inszeniert. Teilweise werden Gesprächsfetzen aus dem Off eingespielt, die sich über Bühnendialoge legen. Dazu kommen die Stimmen, die Willy hört, wie die seines Bruders Ben. Sie suchen ihn heim. Diesem Geflecht aus Fragen, Vorwürfen, Selbstvorwürfen, Rückblenden ist er ausgeliefert. Es wird ihn, die Inkarnation des kleinen Mannes, erdrücken.
Als nach gut zweieinhalb Stunden schließlich der Premierenbeifall aufbrandet, der bei Ranft noch einmal zulegt, macht sich in den Gesichtern der Schauspieler erkennbar eine Mischung aus Glücklichsein und Erschöpfung breit. Ranfts Haartolle schwingt, sein Hemd zipfelt halb heraus aus der Hose, seine Mimik hängt noch der Rolle nach. Ulrich Matthes hat auf dieser Bühne den Loman gegeben, vor ziemlich genau einem Jahr, als Gastspiel des Deutschen Theaters. Ganz anders natürlich. Bei Ranfts Loman aber – den Selbstgesprächen, dem Eintauchen in den oft schon pathologischen Zustand der Figur – wird deren zwangsläufig in der Katastrophe endender Weg begreifbarer, nachvollziehbar. Ranft ist Loman, auf fast beängstigende Weise. Chapeau.“
Torsten Ranft gibt als Willy Loman eine seiner besten Vorstellungen. Christine Hoppe als Linda ist im Wechsel aus Depression und trotziger Verzweiflung eine Klasse für sich.“
Dass die übrigen Darsteller nicht zu Stichwortgebern verkommen, ist auch Dramaturgin Katrin Breschke zu verdanken. Ihre klugen Eingriffe erhalten die Logik des Textes und schaffen den Figuren den notwendigen textuellen Raum, um auf der Bühne sinnvoll umgesetzt werden zu können. Während Loman sich unter den Leitsätzen der Marktwirtschaft selbst begräbt, ist es seine kapitalistische Internalisierung, die ihn vollständig scheitern und sein Leben verlieren lässt. Breschke hat auch das fein herausgearbeitet.
Wenngleich die Inszenierung keine neuen Erkenntnisse befördert, fordert sie doch überzeugend dazu auf, sich selbst zu bestimmen und sich im Verhältnis zur Gesellschaft immer wieder kritisch zu prüfen. Das ist Grund genug, ins Theater zu gehen.“
Erzkomödiant Torsten Ranft als Willy Loman besetzt. Er spielt ihn als Gefangenen seiner Lebenslüge, als irren Fantasten, mit zornigen Wutausbrüchen, am Rande des Wahns.
Eine feine Charakterstudie bietet Christine Hoppe als Ehefrau. Sie hält in jeder Situation zu Willy, macht ihm Mut, obwohl er ihr über den Mund fährt. Sie weiß besser als jeder andere, was mit ihm los ist. Manchmal verhärten sich die Züge in ihrem Gesicht, lassen ahnen, wie es in ihr aussieht, was sie alles runterschluckt, um den Schein zu wahren.“
Dramatisch, tragikomisch und berührend, wobei Traum- und reale Lebensszenen in der Schwebe gehalten sind bzw. Vergangenheit, Erinnerung und Gegenwart sich überlagern.
Viel Beifall für einen emotionsreichen, spannenden Theaterabend.“