Premiere 22.03.2019
› Kleines Haus 1
Hool
Handlung
„Jeder Mensch hat zwei Familien. Eine, in die er hineingeboren wird und eine, die er sich aussucht.“
Hooligans: Für die Soziologen sind sie eine Spezies, toxische Männlichkeit, reine Biologie, Konzept, Performance, ein Rollenspiel. Philipp Winkler beschreibt in seinem Roman einen von diesen Hools.
Heiko ist Hool, mit Leib und Seele. Nichts geht ihm über seinen Verein. Warum, die Frage hat er sich nie gestellt. Ins Stadion geht er nur noch selten, das Eigentliche passiert eh nach dem Spiel. Weitab von singender Fankurve und Stadionkontrollen trifft man sich für den Kampf Mann gegen Mann – hart, aber fair. Bis einer liegen bleibt, so verlangt es der Ehrenkodex. Unter der Führung von Onkel Axel ist für Heiko die Radikalität, mit der er und seine Freunde kämpfen, das einzige Lebenselixier. Zu dieser Familie gehört er, kann Teil einer kraftvollen Gemeinschaft sein, an die sich glauben lässt. Angst kennt er nicht, nur Adrenalin. Verletzungen heilen.
Doch dann wird ein Freund schwer verletzt, andere steigen aus. Für sie gibt es inzwischen Wichtigeres als den Adrenalinrausch bei den Matches. Als sich die Spielregeln plötzlich ändern, muss Heiko zusehen, wie seine harte Männerwelt, das Gefüge, mit dem er sein Leben zusammenhält, langsam, aber sicher, auseinanderfällt.
Hooligans: Für die Soziologen sind sie eine Spezies, toxische Männlichkeit, reine Biologie, Konzept, Performance, ein Rollenspiel. Philipp Winkler beschreibt in seinem Roman einen von diesen Hools.
Heiko ist Hool, mit Leib und Seele. Nichts geht ihm über seinen Verein. Warum, die Frage hat er sich nie gestellt. Ins Stadion geht er nur noch selten, das Eigentliche passiert eh nach dem Spiel. Weitab von singender Fankurve und Stadionkontrollen trifft man sich für den Kampf Mann gegen Mann – hart, aber fair. Bis einer liegen bleibt, so verlangt es der Ehrenkodex. Unter der Führung von Onkel Axel ist für Heiko die Radikalität, mit der er und seine Freunde kämpfen, das einzige Lebenselixier. Zu dieser Familie gehört er, kann Teil einer kraftvollen Gemeinschaft sein, an die sich glauben lässt. Angst kennt er nicht, nur Adrenalin. Verletzungen heilen.
Doch dann wird ein Freund schwer verletzt, andere steigen aus. Für sie gibt es inzwischen Wichtigeres als den Adrenalinrausch bei den Matches. Als sich die Spielregeln plötzlich ändern, muss Heiko zusehen, wie seine harte Männerwelt, das Gefüge, mit dem er sein Leben zusammenhält, langsam, aber sicher, auseinanderfällt.
Dauer der Aufführung: 1 Stunde und 45 Minuten.
Keine Pause.
Keine Pause.
Besetzung
Regie
Florian Hertweck
Bühne
Mascha Deneke
Kostüme
Kathrin Krumbein
Musik
Licht
Dramaturgie
Mit
Musiker
Viel Beifall für zwei Stunden Intensivtheater.“
Ein Trash-Feuerwerk. Der Trash wird zur Show, der Horror zur Unterhaltung. Hervorzuheben ist die enorme Energie aller Akteure. Die steckt an und lässt ahnen, dass aufgestaute Lebensenergie quer durch alle Gesellschaftsschichten ab und an ein Ventil braucht – sei es im Fußballstadion oder im Theater. Das überwiegend junge Publikum dankte mit kräftigem Applaus.“
Nur einer bleibt stets derselbe, Heiko, der eisern am ‚Gekloppe‘ festhält. Nach der Riesenrolle Hessling im ‚Untertan‘ wieder ein fulminanter Auftritt von Jannik Hinsch. Wie Indianer auf dem Kriegspfad sind die fünf Hools angemalt, trashig und clownesk zugleich, was manche brutale Schärfe nimmt. Das gilt sinngemäß auch für die einprägsamen Kostüme von Kathrin Krumbein. Mascha Deneke hat eine Mehrzweckbühne gebaut. Eine Showtreppe vorn, wenn man so will, dahinter Arnims makabre Tierkäfige, Andeutungen von Wohnräumen. Nicht immer gelingt es sofort, die Orte dem Geschehen zuzuordnen, was aber dem Verständnis keinen Abbruch tut.
Oben ausgangs der Treppe spielen die drei Musiker Moritz Bossmann, Oli Friedrich und Jan Preißler, die die Szene nicht nur untermalen, sondern aktiv mitgestalten. Gar nicht mit einem erwartbaren wüsten und brutalen Sound, sondern durchaus sensibel. Als Band hören sie auf den inspirierenden Namen ‚Vögel die Erde essen‘. Das stimmt alles zusammen und beschäftigt noch lange nach dem intensiven Schlussapplaus. Auch die Moral, die man tatsächlich mitnehmen kann: Jungs, wenn das alles nur ein Durchgangsstadium ist, finden wir Euch gar nicht so schlimm!“