UNART 2023/2024
eine Initiative der ODDO BHF Stiftung in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt, dem Staatsschauspiel Dresden und dem Thalia Theater Hamburg
Besetzung
Handlung
Das Finale 2024 hat stattgefunden! Wir haben gelacht, geweint, gestaunt und waren schlichtweg begeistert. Sechs Gruppen haben ihr Konzept auf der Bühne Performance werden lassen und gestalteten gemeinsam einen abwechslungsreichen, stimmungsvollen und eindrücklichen Abend. Am zweiten Abend musste sich die UNART-Jury endgültig entscheiden und krönte das Finale mit einer Laudatio für jede Gruppe und der Nominierung der zwei BEST OF-Gruppen. Das BEST OF UNART findet vom 23. bis 24. Mai 2024 am Schauspiel Frankfurt statt. Hier treten die beiden Gruppen gemeinsam mit den ausgewählten Gruppen vom Thalia Theater Hamburg und dem Schauspiel Frankfurt noch einmal auf.
Wir feiern alle UNART-Teilnehmenden und gratulieren den nominierten Performer*innen von SCHLAG ZEILEN und (R)STARREN.
Aus der Jurybegründung:
Mit großen Bildern, emotionaler Musik und tragik-komischem Witz macht diese Performance Gänsehaut, irritiert, fordert heraus und sie stellt die zentrale Frage nach Gemeinschaft in einer zerrissenen, gewaltvollen Welt. Ganz im Sinne einer Performance schafft sie es, das Theater als politischen Raum erlebbar zu machen, indem sie zum Handeln auffordert. Nach Frankfurt fährt: SCHLAGZEILEN. Herzlichen Glückwunsch!
Die Laudatio der Jury für die Performance (R)STARREN. Die Performer*innen haben uns mit ihrer klaren und formellen Sprache begeistert. Besonders hat uns die Vertrautheit der Performer*innen beeindruckt, die es dennoch geschafft haben, die Spannung und die Bedrohung ihrer Geschichten klar und einfach zu vermitteln. Klare Rollen und Bewegungen veranschaulichen persönlich erlebte Situationen, die Themen Rassismus und sexuelle Belästigung wurden konkret angesprochen, ohne diese Übergriffe zu reproduzieren. Das war wutig und mutig. Vielen Dank für diese unglaublich beeindruckende Performance.
Der Jugendwettbewerb UNART bietet Menschen zwischen 14 und 21 Jahren die Möglichkeit, eine Performance zu erarbeiten und diese auf der Bühne des Theaters zu präsentieren. Bereits zum achten Mal lud UNART in Dresden, Berlin und Frankfurt dazu ein, sich mit einem künstlerischen Konzept zu bewerben. Im Fokus steht dabei die persönliche Themensetzung, die präferierten Ausdrucksmittel, kritische Fragestellungen und die Originalität des Konzepts. Sechs Gruppen wurden im Herbst für das regionale UNART-Finale in Dresden ausgewählt. Gemeinsam mit den künstlerischen Coaches aus den Bereichen Regie, Choreografie, Tanz, Musik und Performance arbeiten sie an der Umsetzung ihrer Projektideen. Zum Finale werden die Performances mit allen Möglichkeiten des Theaters auf die Bühne im Kleinen Haus und zweimal zur Aufführung gebracht.
Weitere Informationen gibt es auch auf www.unart.net.
Partner
Der Unart-Wettbewerb ist eine Initiative der ODDO BHF Stiftung in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt, dem Staatsschauspiel Dresden und dem Thalia Theater Hamburg.
mit freundlicher Unterstützung von Kulturladen Dresden e. V.
Gruppen Dresdner Finale
Kennst du das? Zwischen uns ist eine dicke Scheibe. Ich rufe nach dir, so laut ich kann. Du schaust stumm an mir vorbei. Die Wellen schlagen gegen die Scheibe und Gischt schäumt aus meinen Augen. Kennst du das? Dein Körper ist da, aber dein Innerstes ist ganz woanders. Der Schwebezustand ist vorbei. Jetzt gibt es nur noch Minuten und Stunden, Tage und Monate – im Wartezimmer der Sehnsucht. Mein Innerstes ist da, aber mein Körper ist ganz woanders. Ich habe das Gefühl, alles um mich herum zu ver/missen/sehnen/passen.
Wie fühlst du dich? Wie fühlst du dich wirklich? Welche Botschaften vermittelst du ohne Worte? Verstehst du mich? Kann man sich überhaupt richtig verstehen? Es gibt tausend Interpretationsmöglichkeiten menschlicher Kommunikation. Welche Maske trägst du?
Mein selbstbewusstes Ich, ist, wenn ich alleine bin. Wem vertraust Du mehr, Dir selbst oder den Anderen? Gefühle abstellen, erstarren und sich abschotten, um klarzukommen. Der Alltag ist voll von emotionalen Missverständnissen. Halt mich fest.
Heutzutage sind wir dauerhaft von Nachrichten umgeben. Ein Blick in unseren Insta- Feed und wir sind schockiert, belustigt, interessiert, verstört und erschüttert. Wir wissen, wie privilegiert wir sind und dass Privilegien davon leben, dass andere sie nicht haben, aber wer würde freiwillig darauf verzichten? Ja, wir wollen helfen, aber wie viel würden wir wirklich geben und was bringt das? Lohnt es sich überhaupt, so mitzufühlen? Diese vielen Videos. Das Blut, das Leid und die Überschwemmungen! Oh, schau mal, ein süßes Katzenvideo ...
Mache Sport und sei sozial engagiert! Schreibe gute Noten, aber mach dir keinen Stress! Pass dich an! Du sollst wissen, was du willst und endlich Verantwortung für deine Zukunft übernehmen!
Konfrontiert mit ständigen Erwartungshaltungen von Anderen, werden wir oft abgelenkt von dem, was wir eigentlich wollen. Was ist meine Bestimmung? Was macht mich aus? Und gibt es überhaupt das eine Ich? Eine Person kann sich doch in verschiedene Facetten aufspalten, mit unterschiedlichen Träumen, Leidenschaften oder Charakterzügen. Wir zu siebt, stellen uns also die Frage: Wer wir eigentlich sind?
Licht an. Schon mal eine Idee gehabt und dann doch keine?
Wir könnten auch einen Text machen,
wo wir am überlegen sind, was für einen Text wir machen.
Würde passen. Licht aus.
Licht an. Auf einmal fangen wir an, zu sterben.
Ich kriege ’nen Anfall. Licht aus.
Licht an. Wenn wir das so machen, dann würde ich das aber
auch geschlossen darauf beziehen. Das wir also im Text erklären,
wie wir das machen wollen. Würde ich sagen. Licht aus.
Licht an. Wollen wir eigentlich erklären, worum es geht?
Licht aus. (Der Text ist gut geworden. Passt.)
Ziemt sich nicht! Gehört sich nicht! Macht man nicht! Benimm dich! Sei leise! Fahr mal ’ne Stufe runter! Konzentrier dich mal! Die gucken schon, jetzt reiß dich am Riemen! Boah, bist du peinlich! Zu oft haben wir die schiefen Blicke auf uns gespürt. Aber warum können wir nicht rauslassen, was in uns steckt? Das gehört doch zu uns! Wir wollen doch nur …