Mamma Medea
aus dem Flämischen von Rainer Kersten
mit einem Prolog von Thomas Melle
Handlung
Als Jason aus dem fernen Griechenland in Medeas Heimat Kolchis landet, ist die Königstochter augenblicklich von ihm fasziniert – doch sie weiß, dass dem Fremden hier der Tod droht. Kurzerhand entschließt sie sich, ihm zu helfen, und wird darüber zur Verräterin und Mörderin. Gemeinsam fliehen die beiden aus Kolchis, heiraten und gelangen schließlich nach Korinth, wo Medea selbst zur Fremden wird. Jahre später scheinen die von ihr erbrachten Opfer vergeblich gewesen zu sein: Die Beziehung liegt in Trümmern, Jason trifft eine andere Frau, und auch die beiden gemeinsamen Kinder leiden unter dem ständigen Ehestreit, der sich hochschaukelt, bis schlussendlich das Unfassbare geschieht.
Kaum eine mythische Figur der Theater- und Literaturgeschichte fasziniert von jeher so sehr wie Medea. Die Geschichte der aus ihrer Heimat geflohenen Königstochter, die über magische Kräfte verfügt und sich mitsamt ihrer Familie erst aus Liebe zu Jason, dann aus Rache ins Unheil stürzt, vereint zahlreiche Widersprüche. Auch deshalb regt sie seit fast zweieinhalbtausend Jahren – seit ihrer bekannten Darstellung in Euripides’ Tragödie – immer wieder zur Neubetrachtung in den Künsten, zu Revidierungen und Neuerzählungen an.
Tom Lanoyes zeitgenössische Fassung des berühmten Mythos verbindet Versmaß und moderne Sprache, bewahrt die Archaik des Ursprungs und holt die Tragödie dennoch ins Heute, ohne dabei an thematischer Komplexität einzubüßen.
In der Inszenierung kommt nach 60 Minuten für 60 Sekunden ein Stroboskopeffekt zum Einsatz. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Abendpersonal!
Keine Pause.