Premiere 23.09.2017 › Kleines Haus 3

Die Leiden des jungen Werther

mit jungen und nicht mehr jungen Männern, die liebten und litten
nach Johann Wolfgang Goethe in einer Fassung von Miriam Tscholl und Esther Undisz
Auf dem Bild: Franjo Giesing
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Hans-Werner Sonntag
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Hans-Werner Sonntag, Bertolt List
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Bertolt List, Franjo Giesing, Hans-Werner Sonntag, Max Löffler
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Max Löffler, Bertolt List, Hans-Werner Sonntag
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Ilia Fedorov, Max Löffler, Bertolt List, Hans-Werner Sonntag
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Max Löffler, Ilia Fedorov, Bertolt List, Franjo Giesing
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Max Löffler, Christa Abels
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Max Löffler
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Ilia Fedorov, Bertolt List, Christa Abels, Max Löffler, Hans-Werner Sonntag
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Hans-Werner Sonntag, Christa Abels, Max Löffler
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Hans-Werner Sonntag, Ilia Fedorov, Max Löffler, Bertolt List, Franjo Giesing
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Bertolt List, Franjo Giesing
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Christa Abels, Max Löffler, Hans-Werner Sonntag
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Bertolt List
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Hans-Werner Sonntag, Bertolt List
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Hans-Werner Sonntag, Franjo Giesing
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Ilia Fedorov
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild v.l.n.r.: Bertolt List, Christa Abels
Foto: Sebastian Hoppe

Handlung

In Goethes 1774 erschienenem Briefroman flieht der junge Rechtspraktikant Werther aus der Stadt und sucht ein selbstbestimmtes Leben jenseits der Konventionen. In Briefen an seinen Freund berichtet er über seine unglückliche Liebe zu Lotte, die bereits mit einem anderen Mann verlobt ist. Kompromisslos wählt Werther schließlich den Freitod. „Die Wirkung dieses Büchleins war groß, ja ungeheuer, und vorzüglich deshalb, weil es genau in die rechte Zeit traf“, schrieb Johann Wolfgang Goethe. Richard David Precht bezeichnet den Briefroman heute als „verlogene Sozialromantik“ und rechnet ihn zum „unbrauchbaren Schulwissen“. Die Bildungsministerien sind da anderer Meinung: Auch in Zeiten von Emojis und profundem Wissen über biochemische Prozesse wird die Dichtung vom leidenschaftlich-romantischen Werther als Lektüre empfohlen. In der Psychologie umfasst das „Krankheitsmodell Werther“ eine Reihe von Merkmalen, zum Beispiel Realitätsverlust, unerfüllbaren Kreativitätsdrang und Suizidneigung. Aber will einer von uns sterben, ohne unsterblich verliebt gewesen zu sein? Wie steht es 240 Jahre nach Goethe um unsere Sehnsucht nach großen Gefühlen? War Lotte ein typisches Stalking-Opfer und wie frei sind wir bei der Partnerwahl und in der Frage, wie wir leben und sterben wollen?
Geben wir Werthers stürmischen Briefen eine kritische, aber ehrliche Chance. In dieser Inszenierung stellen wir Goethes DIE LEIDEN DES ­JUNGEN WERTHER auf den Prüfstand. Anhand eigener Lebenserfahrungen verraten Dresdner Männer verschiedener Generationen ihr Verhältnis zu Romantik und Pragmatik, befragen ihren Mut zur Freiheit und geben Einblick in alte Liebesbriefe und Tinderaccounts.


Wir trauern um Franjo Giesing, der dieses Stück gemeinsam mit uns entwickelt hat. Als humorvoller und mutiger Darsteller sowie als Freund wird er uns sehr fehlen.
Dauer der Aufführung: ca. 1 Stunde und 20 Minuten.
Keine Pause.

Besetzung

Bühne / Kostüme
Sabine Hilscher
Musik
Michael Emanuel Bauer
Dramaturgie
Esther Undisz
Licht / Video
Mit
Bertolt List, Max Löffler, Hans-Werner Sonntag, Yassin Trabelsi
Musiker
Christa Abels, Christoph Margraf

Video

Pressestimmen

„Bürgerbühnen-Auftakt mit einer lebensklugen Goethe-Variation.“
Dresdner Neueste Nachrichten, Michael Bartsch, 25.09.2017
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25.09.2017
„Bürgerbühnen-Auftakt mit einer lebensklugen Goethe-Variation.
Eine gefühlvolle Auseinandersetzung der Bürgerbühne mit Unerfülltheit in Liebe und Arbeit, mit der Exklusivität von Liebes- und Lebensbeziehungen, letztlich mit dem Recht auf ein selbstbestimmtes Lebensende. Diese Originale und ihre Form der Lebensbewältigung muss man einfach mögen, und die Bilder haben Poesie und Tiefgang. Man spürt die sensible Regiehandschrift von Bürgerbühnenchefin Miriam Tscholl.
Den größten Szenenapplaus gibt es gleich zu Anfang, wenn der schlaksige Max eine Nummer als Dragqueen abrockt und anschließend seine Erfahrungen mit der Gayromeo-Plattform preisgibt.
Und da ist der ungemein bewegungsstarke und lyrikversessene Ilia, der von Repressionen gegen Homosexuelle in seiner russischen Heimat berichtet. Er gibt zu kauen mit Sätzen wie ‚Erwiderte Liebe ist für mich eine Sackgasse‘ und flüchtet wieder ins Alleinsein.
Mit überirdischer Stimme singend, sich auf keinerlei Disput einlassend, schön, unnahbar und nahezu körperlos wandelt Christa durch die Szenen. Die Musik von Michael Emanuel Bauer trifft die melancholische Grundstimmung, sehr feinfühlig von Christoph Margraf an der Gitarre umgesetzt.“
Michael Bartsch, Dresdner Neueste Nachrichten
„Regisseurin Miriam Tscholl ist es wieder mal gelungen, die Laienspieler zu einigen Mutanfällen zu reizen.“
Sächsische Zeitung, Rafael Barth, 25.09.2017
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25.09.2017
„Die Höhen der Liebe und die Tiefen, wenn sie scheitert: Darum geht es in dem Stück mit fünf Männern aus Dresden und der Region, das die Bürgerbühne des Staatsschauspiels am Samstagnachmittag im Kleinen Haus zur Premiere brachte. Regisseurin Miriam Tscholl ist es wieder mal gelungen, die Laienspieler zu einigen Mutanfällen zu reizen.
Geschickt gehen manche persönliche Geschichten über in Passagen aus ‚Die Leiden des jungen Werther‘, von dem sich die Inszenierung gleich mal den Titel geliehen hat.
Die „Werther“-Lieder von Sängerin Christa Abels sind so intensiv-gefühlvoll, dass man sich gut ein Konzert damit vorstellen kann.“
Rafael Barth, Sächsische Zeitung
„Ein Plädoyer für eine offene Gesellschaft.“
MDR Kultur, Stefan Petraschewsky, 24.09.2017
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24.09.2017
„Was Miriam Tscholl und ihre Protagonisten machen anhand grundlegender Dinge wie Liebe und Tod, kann man als Plädoyer für eine offene Gesellschaft verstehen, weil alles so vielfältig ist. Oder auch ganz direkt als einen Spielraum, um sich anderen mitzuteilen.“
Stefan Petraschewsky, MDR Kultur
„Enthusiastische Spielfreude. Kleiner Raum, großes Vergnügen.“
Dresdner Morgenpost, Heiko Nemitz, 25.09.2017
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25.09.2017
„Enthusiastische Spielfreude.
Fünf Storys von Liebe und Leid, mal sommerliches Flirren, mal winterliche Melancholie. Die Laien agieren mitreißend, atmosphärisch unterstützt von Gitarrist Christoph Margraf und der tollen Sängerin Christa Abels. Kleiner Raum, großes Vergnügen.“
Heiko Nemitz, Dresdner Morgenpost