Der Sandmann
Handlung
Student Nathanael ist bestürzt, als er in einem Händler jenen Mann wiederzuerkennen meint, der in seiner Kindheit als Augen raubender „Sandmann“ traumatische Spuren hinterlassen hat und den er für den Tod seines Vaters verantwortlich macht: Advokat Coppelius. Es dauert seine Zeit und führt überdies zu einigem Streit, ehe Freund Lothar und Verlobte Clara ihm in bester aufklärerischer Manier seine vermeintlichen Verwirrungen ausreden können: „Sei heiter!“ Doch gerade als Nathanael zum Studium in die Stadt G. zurückkehrt, steht der fast vergessene, mysteriöse Händler erneut vor der Tür. Nathanael überwindet seine Furcht, kauft ein kleines Perspektiv von ihm und beginnt, die rätselhaft genügsame Tochter seines Professors, Olimpia, durchs Fenster des gegenüberliegenden Hauses damit zu beobachten. Die Gewissheiten des bürgerlichen Lebens verfliegen daraufhin so schnell, wie die rätselhaften und schauerlichen Ereignisse ihren Lauf nehmen – vom Tanz mit einem Automaten bis hin zum Kampf auf Leben und Tod in schwindelerregender Höhe.
Regisseur Sebastian Klink inszeniert mit DER SANDMANN von E. T. A. Hoffmann nach 9 TAGE WACH und EIN MANN WILL NACH OBEN am Staatsschauspiel Dresden einen der bekanntesten und geheimnisvollsten Texte der Romantik, der uns ständig zwingt, die Perspektive zu wechseln. Wie die Novelle spielt auch der Theaterabend mit der Komplexität menschlicher Wahrnehmung und Psyche, mit den Unschärfen zwischen Liebe und Selbstliebe sowie zwischen Wahnsinn und Klarheit.
In der Inszenierung wird außerdem das erzählende Gedicht DER RABE von Edgar Allan Poe in der Übersetzung von Hans Wollschläger verwendet.
Keine Pause.