Handlung
Als Jason beschließt, Medea zu verlassen, liegt eine lange gemeinsame Geschichte hinter ihnen. Erst haben sie durch die Verbindung von Medeas Zauberkünsten und Jasons Kraft den Weg zum Goldenen Vlies gefunden, sind dann gemeinsam mit den Argonauten geflohen und haben sich schließlich in Korinth niedergelassen. Sie haben Kinder bekommen, ein Zuhause gegründet und ein gemeinsames Leben aufgebaut. Doch als sich Jason entscheidet, die Königstochter Glauke zu heiraten, stürzt all das in sich zusammen.
Wie trennt man sich, wenn einen Unzähliges verbindet, das sich nicht in zwei Hälften teilen lässt? Was bedeutet die Trennung für alles, was man sich zusammen erarbeitet hat? Wann ist Vergebung denkbar – für Fehltritte, Verletzungen und Irrtümer, deren Folgen sich nicht mehr ändern lassen? Ist sie überhaupt möglich? Und wo bahnen sich Wut und Rache ihren Weg, als letzte mögliche Emotionen?
Die Regisseurin Jaz Woodcock-Stewart umkreiste bereits in ihrer Inszenierung CIVILISATION, mit der sie 2021 das Festival für junge Regie Fast Forward gewann und die 2022 zum Festival Radikal jung eingeladen wurde, die „Leere, die sich nach dem Verlust eines geliebten Menschen auftut“, und fand dafür „eine Form, die beredt über eine Katastrophe spricht, für die es keine Worte gibt“ – so die Begründung der Preisjury. In JASON MEDEA MEDLEY fragt sie gemeinsam mit einem vierköpfigen Ensemble und einem Streichquartett nach den Vorzeichen einer Trennung und den Bedingungen, unter denen es sich danach leben lässt – anhand von Motiven des mythologischen Paares Medea und Jason und gleichzeitig dicht an den Konflikten, die unsere Gegenwart nicht nur in privaten Beziehungen beherrschen.
Keine Pause.