Toto oder Vielen Dank für das Leben
Handlung
DDR, 1966. Ein Kind kommt auf die Welt. „Es ist ein … Nichts“, heißt es vonseiten des Arztes. Und auch die Mutter zeigt keinerlei Regung. Außer dem Namen Toto kann sie ihrem Kind nichts geben und bringt es ins Heim. Hier wächst in Toto ein Gefühl heran, das sich fortan selber nährt und durch nichts und niemanden zu erschüttern ist. Denn ganz ohne Arg und ohne Wertung liebt es die Menschen, egal, wie viel Ablehnung und Verrat ihm entgegenschlägt. Auch später, auf dem Bauernhof seiner alkoholsüchtigen Adoptiveltern, für die Toto nicht mehr ist als eine billige Stallkraft, wächst seine Liebe trotz allen Unheils schneller als der Kuhdung an. Inmitten der Rinder entdeckt Toto dann eine weitere Ressource: seine Stimme. Sie trägt ihn vom Bauernhof der ostdeutschen Provinz bis über die Grenze nach Hamburg in ein christliches Wohnheim auf der Reeperbahn. Und hier beginnt Toto ein neues Leben. Als Sängerin …
Sibylle Bergs Antiheld*in ist frei von Ironie oder Traurigkeit. Wie eine Gottheit, die niemand verehrt, reist sie durch die Geschichte, wechselt Systeme und Geschlechter und wird zur Heilsfigur zwischen Hiob und Hermaphroditos, zwischen Kaspar Hauser und Florence Foster Jenkins.