Handlung
AMIR Der Islam kommt aus der Wüste. Von Menschen, die streng gedacht und streng gelebt haben. Für die das Leben etwas Hartes, Erbarmungsloses war. Etwas, das man erleiden muss … Juden haben anders auf diese Situation reagiert. Sie haben immer und immer und immer wieder drüber diskutiert … Ich meine, schau in den Talmud. Sie betrachten die Dinge aus hundert verschiedenen Blickwinkeln, wollen alles relativieren, leichter machen, lebbarer … Was sie auch tun – Muslime machen es anders. Muslime denken nicht darüber nach. Sie unterwerfen sich. Genau das bedeutet übrigens Islam. Unterwerfung.
Dem aufstrebenden New Yorker Anwalt Amir Kapoor könnte es nicht besser gehen: Demnächst soll er zum Partner der jüdischen Kanzlei werden, in der er arbeitet, er ist verheiratet mit der erfolgreichen und gutaussehenden Künstlerin Emily, und von seinen pakistanischen Wurzeln hat er sich so vollkommen distanziert, dass er ein Vorbild an Integration darstellt. Doch als Emilys Galerist Isaac und Amirs Kollegin Jory zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen werden, zeigt die glänzende Fassade mit zunehmendem Alkoholkonsum schnell ihre Risse. Unterdrückte Vorurteile und rassistische Klischees werden auf den Tisch gepackt, Anschuldigungen erhoben und Affären aufgedeckt. Religiöse Konflikte und karrieristische Bestrebungen wechseln sich rasant mit persönlichen Verletzungen und Eifersucht ab, bis die unterschwelligen Bilder, die man sich vom anderen gemacht hat, plötzlich Wirklichkeit werden.
Ayad Akhtars Erfolgskomödie GEÄCHTET wurde 2013 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, 2016 von der Fachzeitschrift Theater heute zum besten ausländischen Stück gewählt und erhielt 2017 den Nestroy-Preis. Wie unter einem Brennglas lässt Akhtar in einer Gruppe wohlsituierter und bestens angekommener Bürger die schwelenden Konflikte um religiöse Ignoranz, falsch verstandene Assimilation, ethnische Vorurteile und alltäglichen Rassismus Feuer fangen, bis die Katastrophe unausweichlich ist.
Dem aufstrebenden New Yorker Anwalt Amir Kapoor könnte es nicht besser gehen: Demnächst soll er zum Partner der jüdischen Kanzlei werden, in der er arbeitet, er ist verheiratet mit der erfolgreichen und gutaussehenden Künstlerin Emily, und von seinen pakistanischen Wurzeln hat er sich so vollkommen distanziert, dass er ein Vorbild an Integration darstellt. Doch als Emilys Galerist Isaac und Amirs Kollegin Jory zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen werden, zeigt die glänzende Fassade mit zunehmendem Alkoholkonsum schnell ihre Risse. Unterdrückte Vorurteile und rassistische Klischees werden auf den Tisch gepackt, Anschuldigungen erhoben und Affären aufgedeckt. Religiöse Konflikte und karrieristische Bestrebungen wechseln sich rasant mit persönlichen Verletzungen und Eifersucht ab, bis die unterschwelligen Bilder, die man sich vom anderen gemacht hat, plötzlich Wirklichkeit werden.
Ayad Akhtars Erfolgskomödie GEÄCHTET wurde 2013 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, 2016 von der Fachzeitschrift Theater heute zum besten ausländischen Stück gewählt und erhielt 2017 den Nestroy-Preis. Wie unter einem Brennglas lässt Akhtar in einer Gruppe wohlsituierter und bestens angekommener Bürger die schwelenden Konflikte um religiöse Ignoranz, falsch verstandene Assimilation, ethnische Vorurteile und alltäglichen Rassismus Feuer fangen, bis die Katastrophe unausweichlich ist.
Dauer der Aufführung: ca. 1 Stunde und 30 Minuten.
Keine Pause.
Keine Pause.
Besetzung
Regie
Bühne / Kostüme
Kostüme
Irène Favre de Lucascaz
Licht
Dramaturgie
Amir
Emily
Isaac
Jory
Larissa Aimée Breidbach
Abe
Ayad Akhtars Text ist ein messerscharfer Beitrag zur interkulturellen Debatte. Provokant und polemisch demaskiert er die oberflächlich behauptete religiöse Toleranz der amerikanischen Upperclass. ‚Islam bedeutet Unterwerfung‘, belehrt Amir das Galeristenpaar Jory und Isaac. Herrlich grotesk, wie dabei Christine Hoppe als mädchenhaft-naive Ehefrau versucht, mit Anchovis-Salat abzulenken. Aber die religiösen Sticheleien Isaacs und die endlosen Drinks entfachen ein unsachliches verbales Kreuzfeuer.
Als Amir muss Ahmad Mesgarha all seine Erfahrung und psychologischen Karten in dieser Welt der Einfühlung ausspielen. Überzeugend taumelt seine zerrissene Figur im Spannungsfeld von Klugheit und Kontrollverlust, zwischen Weinerlichkeit und Wut.
Das Ensemble des Staatsschauspiels gibt mit rasanten Dialoggewittern alles.
Der Text Ayad Akhtars zeigt: Eine verlogene Gesellschaft hat Amir zu dem gemacht, was er am Ende ist. Ein Täter. Dass dieser Abend das Gespräch über kulturelle Vorurteile anregt, kann man nur hoffen.“
Dass Mesgarha wie seine Bühnenfigur Amir an Selbstverleugnung leidet, ist nicht zu vermuten, dennoch werden eigene Erfahrungen Einfluss auf sein Spiel haben. Die Wandlung Amirs vom selbstverliebten Anwalt und Islamhasser zum aggressiv-verzweifelnden und schließlich scheiternden Verteidiger seiner selbst gelingt ihm vortrefflich. Eine Meisterleistung, die aus dem guten Ensemblespiel hervorragt.
Regisseur Sykosch hat das Stück im Bühnenbild einer schmucklosen Fabriketage zum Wohnen (Bühne: Stephan Prattes) schnörkellos auf den Punkt inszeniert.“
Dass der Abend doppelbödig bleibt, liegt an den tollen Schauspielern: Ahmad Mesghara und Christine Hoppe, beide erklärte Publikumslieblinge, spielen Amir und Emily mit viel Leidenschaft. Sabrina Ceesay und Raiko Küster schließen bald zu ihnen auf, und auch Yassin Trabelsi als Abe überzeugt. Dass die Namen und das Aussehen der Schauspieler mehr mit ihren Rollen zu tun haben, als das sonst der Fall ist, legt auch das Programmheft nahe.“
Herzlicher wie verdienter Premierenapplaus für die Akteure.“