Parts and Pieces

Handlung
Übersetzt heißt sie „Goldverbindung“ oder „Narben aus Gold“ – die jahrhundertealte japanische Reparaturmethode, genannt Kintsugi: Scherben von zerbrochenen Keramik- oder Porzellangefäßen werden mit Lack geklebt und Risse mit Goldstaub kenntlich gemacht. Anstatt Schäden zu kaschieren gilt es, die Geschichte eines wertvollen Objekts zu zelebrieren. Dahinter steckt der eng mit dem Zen-Buddhismus verbundene Gedanke, dass Schönheit nicht in Perfektion zu suchen sei, sondern im Unvollkommenen und Vergänglichen.
Diese Ästhetik inspiriert sowohl Kinsun Chans Choreografie als auch die Ausstattung des Tanzabends. Gemeinsam hauchen sie bereits vorhandenen Kulissen und Kostümen neues Leben ein und verleihen den „alten“ Objekten neuen Wert. Gerade im Tanz ist die Würdigung der Imperfektion spannend, da dieser Mängel traditionell auszuklammern scheint. Chans Choreografie ermutigt dazu, eigene Schwächen zu akzeptieren und in der Unvollkommenheit des Individuums dessen Einzigartigkeit zu begreifen.