Uraufführung 11.05.2018
› Kleines Haus 3
Typisch Jenny!
ein Experiment mit der Klasse 8c
in Kooperation mit der Waldblick-Oberschule Freital
in Kooperation mit der Waldblick-Oberschule Freital
Handlung
Hör doch mal auf zu heulen, das ist so typisch. / Und du musst immer deine Meinung loswerden. / Und du bist so ein Besserwisser. / Das ist so typisch, dass wir alle streiten. / Du bist selber typisch.
In den 60er Jahren gab es in einer US-amerikanischen Grundschule einen Versuch mit einer Schulklasse: 20 % der Schüler*innen wurden per Los ausgewählt und ihren neuen Lehrer*innen als hochbegabt vorgestellt. Am Ende des Schuljahres hatten diese Schüler*innen einen enormen Leistungsvorsprung gegenüber dem Rest der Klasse. Eine positive Einschätzung kann also zu positiven Ergebnissen führen und eine negative Einschätzung zu negativen Ergebnissen. Die Wissenschaft nennt das Pygmalion-Effekt – zurückgehend auf den antiken Mythos um den Bildhauer Pygmalion. Dieser meißelte sich eine weibliche Statue, um sich dann unsterblich in sie zu verlieben. Prompt wurde die Figur lebendig, und beide lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
In der Schule sind wir über Jahre mit den Bewertungen und Urteilen unserer Lehrer*innen und Mitschüler*innen konfrontiert und bekommen unsere Rollen zugeschrieben. In TYPISCH JENNY! untersuchen die Schüler*innen einer achten Klasse den Pygmalion-Effekt in ihrem eigenen Umfeld: Wie werde ich Klassenclown*in, Streber*in, Schönling, Heulsuse, Mauerblümchen …? Kann ich deshalb nicht singen, weil mir meine Eltern das ständig einreden? Verpasse ich die Entwicklung meiner Talente und Interessen, weil diese nicht mit den Bildern von mir übereinstimmen? Wie kann ich aus diesem Spiel aussteigen?
Ich komme nie raus aus meiner Rolle. Das wird sich wohl die ganze Schulzeit nicht ändern. Und keiner merkt, dass ich eigentlich gar nicht mehr so bin. Es interessiert die anderen ja auch gar nicht. Die Schule wechseln, das wäre die einzige Möglichkeit. Eine neue Klasse. Aber im Prinzip ist es doch überall gleich. In jeder Klasse gibt’s die „Stars“ und der Rest ist dafür da, die „Stars“ anzubeten!
In den 60er Jahren gab es in einer US-amerikanischen Grundschule einen Versuch mit einer Schulklasse: 20 % der Schüler*innen wurden per Los ausgewählt und ihren neuen Lehrer*innen als hochbegabt vorgestellt. Am Ende des Schuljahres hatten diese Schüler*innen einen enormen Leistungsvorsprung gegenüber dem Rest der Klasse. Eine positive Einschätzung kann also zu positiven Ergebnissen führen und eine negative Einschätzung zu negativen Ergebnissen. Die Wissenschaft nennt das Pygmalion-Effekt – zurückgehend auf den antiken Mythos um den Bildhauer Pygmalion. Dieser meißelte sich eine weibliche Statue, um sich dann unsterblich in sie zu verlieben. Prompt wurde die Figur lebendig, und beide lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
In der Schule sind wir über Jahre mit den Bewertungen und Urteilen unserer Lehrer*innen und Mitschüler*innen konfrontiert und bekommen unsere Rollen zugeschrieben. In TYPISCH JENNY! untersuchen die Schüler*innen einer achten Klasse den Pygmalion-Effekt in ihrem eigenen Umfeld: Wie werde ich Klassenclown*in, Streber*in, Schönling, Heulsuse, Mauerblümchen …? Kann ich deshalb nicht singen, weil mir meine Eltern das ständig einreden? Verpasse ich die Entwicklung meiner Talente und Interessen, weil diese nicht mit den Bildern von mir übereinstimmen? Wie kann ich aus diesem Spiel aussteigen?
Ich komme nie raus aus meiner Rolle. Das wird sich wohl die ganze Schulzeit nicht ändern. Und keiner merkt, dass ich eigentlich gar nicht mehr so bin. Es interessiert die anderen ja auch gar nicht. Die Schule wechseln, das wäre die einzige Möglichkeit. Eine neue Klasse. Aber im Prinzip ist es doch überall gleich. In jeder Klasse gibt’s die „Stars“ und der Rest ist dafür da, die „Stars“ anzubeten!
Dauer der Aufführung: 1 Stunde.
Keine Pause.
Keine Pause.
Besetzung
Regie und Text
Bühne und Kostüme
Jana Denhoven
Musik und Komposition
Bastian Ruppert, Hajo Wiesemann
Theaterpädagogik
Licht
Dramaturgie
Künstlerische Mitarbeit
Mit
Hussien El-Oroki, Julie-Denise Elstner, Lucienne Fuchs, Tom Göhler, Georg Heisig, Andreas Kaltofen, Isabel Konavec, Luca Kostian, Tim Lammers, Florian Landsmann, Lorenz Lehmann, Xenia Lossin, Michelle Petschke, Paul Queck, Leon Roßberg, Jenny Schneidenbach, Lilly Steyer, Nancy Stöcker, Maja Tinschert, Linh Nhi Truong Thi, Jessica Völkel, Paul Völkel, Emily Zeidler, Ermal Zekaj, Damian Ziesche, Leo Zocher
Die Schüler, erzählen liebenswert und mit gutem Selbstbewusstsein sowie nach sechs Wochen Probenzeit auch mit sicherem Auftreten ihre Geschichten.
Das Schöne daran ist, keiner wird ausgegrenzt, auch nicht, wenn er gerade im Rollstuhl sitzt. Egal wie und wer, sie sind dabei (im Programm vorgestellt mit 26 Namen) und werden nicht einfach vorgeführt, sondern bleiben authentisch. Und all diesen Theaterspuk, der auch dazu gehört, können sie gut aushalten. Die Vorstellung von einer Klasse, wo nur die Schönsten und Besten akzeptiert werden, kommt da gar nicht erst auf.
‚Es war cool, dass man einfach mal ernsthaft reden konnte‘, sagt Georg in der ‚Vorstellungsrunde‘ im Programmbuch. Und Isabel nimmt sich vor, ‚alle Leute gleich zu behandeln‘. Andere meinen, dass sie sich jetzt offener und vertrauter mit der Klasse fühlen, sie in einem anderen Licht sehen, selbstbewusster seien. Und auch Emotionen besser herüberbringen können.
Dass das Spiel der Klasse von reichlich einer Stunde deutlich auch Spuren beim Publikum in der Mixtur aus Pädagogen, Familienmitgliedern, Freunden und anderen hinterlässt, wird jeder im Selbsttest schnell herausfinden können. Das fängt schon in der Straßenbahn an, dieses Einordnen, Stigmatisieren, Herausfinden, wer wie was ist. Ein ewiges Kopf-Kino, das (mit Ausnahmen) glücklicherweise meist unausgesprochen bleibt. Wir ‚scannen‘ mit den Augen, hören, ordnen ein. Man sollte Leute nicht verurteilen, wenn man sie nicht kennt, sagt Damian, ‚und man sollte andere nicht einfach in irgendwelche Rollen stecken‘. Recht hat er.“