Sylvia und Sybille
Handlung
Sybille liebt nach dem Tod ihres Mannes ihren inzwischen fast erwachsenen Sohn Fritz über alles. Es gelingt ihr nur schwer, sich ihrer Eifersucht zu erwehren, als sie von seiner Leidenschaft für die 16-jährige Sylvia erfährt. Die Jugendliche hat vor Kurzem ihre Mutter verloren und ist in tiefe Trauer gestürzt. Sylvia kann den Vergnügungen ihrer gleichaltrigen Bekannten nichts abgewinnen, sondern zieht sich in ihre Einsamkeit zurück, von der auch Fritz sie nicht zu befreien vermag. Er leidet darunter, dass Sylvia nur freundschaftliche Gefühle für ihn aufbringt.
Als seine Mutter – in der Hoffnung, ihren Sohn so wieder enger an sich zu binden – Sylvia in ihre Wohnung einlädt, verlieben sich die beiden Frauen ineinander. Sylvia fühlt sich zum ersten Mal seit dem Tod der Mutter wirklich verstanden und angenommen, während Sybille zwischen ihrer Liebe zu der jungen Frau, Schuldgefühlen ihrem Sohn gegenüber und dem Aufbegehren gegen gesellschaftliche Vorbehalte hin- und hergerissen wird.
Daniela Löffner hat Christa Winsloes Anfang der 1930er Jahre entstandenes Drama überschrieben und rückt zwischenmenschliche Beziehungen in all ihren Facetten und Ambivalenzen ins Zentrum. Ihre Inszenierung geht den Fragen nach, ob Eltern ihre Bedürfnisse denen ihrer Kinder unterordnen sollten, ob ein großer Altersabstand oder unterschiedliche soziale Prägungen Hinderungsgründe für die Liebe sind und ob queere Beziehungen in unserer Gesellschaft inzwischen ohne Vorurteile betrachtet werden.
Das hochintensive Spiel ist hautnah zu erleben: Bühnenbildnerin Regina Lorenz-Schweer hat eine Arena-Situation im Kleinen Haus geschaffen, in der von vier Seiten auf das Geschehen geblickt werden kann.
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass während der Vorstellung Stroboskopeffekte eingesetzt werden, die bei Epileptikern oder epilepsiegefährdeten Personen unter Umständen Anfälle auslösen können. Wir bitten Sie um Beachtung.
Die Inszenierung enthält Nacktheit und sexualisierte Szenen.
Keine Pause.