Premiere 01.10.2016 › Kleines Haus 1

Romeo und Julia (2016)

von William Shakespeare
In einer Fassung von Martin Heckmanns
Ein Theaterprojekt in arabischer und deutscher Sprache
Auf dem Bild v.l.n.r.: Rouni Mustafa, Ali Hasan, Ahmad Diab, Ibrahim Qadi, Baian Aljeratly, Julius Zimmermann, Lisa Kanthak, Tabea Günther, Jonas Bartel, Anik Urich, Nathaly Wuttke, David Fischer, Dominik Lösche
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Ahmad Diab, Ali Hasan, Julius Zimmermann, Nathaly Wuttke, Ibrahim Qadi, Jonas Bartel
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Nathaly Wuttke, Julius Zimmermann, David Fischer
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Rouni Mustafa, Ahmad Diab, Ali Hasan, Ibrahim Qadi, Julius Zimmermann, Nathaly Wuttke, Jonas Bartel, David Fischer
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Ahmad Diab, Ibrahim Qadi, Julius Zimmermann, Jonas Bartel
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Anik Urich, Tabea Günther
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Tabea Günther, Rouni Mustafa
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Rouni Mustafa, Tabea Günther
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Rouni Mustafa, Ali Hasan, Ahmad Diab, Ibrahim Qadi, David Fischer
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Rouni Mustafa, David Fischer
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild: Dominik Lösche
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Ahmad Diab, Baian Aljeratly, Rouni Mustafa, Tabea Günther, Ali Hasan, Dominik Lösche
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Ali Hasan, Rouni Mustafa, Tabea Günther, Ibrahim Qadi
Foto: Krafft Angerer
Auf dem Bild v.l.n.r.: Ali Hasan, Tabea Günther, Ibrahim Qadi
Foto: Krafft Angerer

Handlung

In unserer Bühnenversion kommen die Montagues aus dem arabischen Raum, die Capulets aus Europa. Die Familien sind verfeindet. Ihre Kinder Romeo und Julia hat es trotzdem oder gerade deshalb erwischt. Gegen alle Widerstände bleiben sie ihrer Liebe treu bis in den Tod. Ein bitteres Opfer, das einen teuer erkauften Frieden bringt.
Shakespeares Thematik hat in Europa und auch hier in Dresden in den letzten Jahren eine neue Aktualität bekommen: Neuankömmlinge aus dem arabischen Raum und deutsche Staatsan­gehörige verlieben sich und werden zu Paaren. Wie geht man in diesen Beziehungen mit den kulturellen Unterschieden um? Wie reagiert das Umfeld? Wie kann Liebe potentiellem Druck von außen standhalten? Das Bühnengeschehen vermischt sich mit dokumentarischem Videomaterial, für das sich das künstlerische Team und die Darsteller auf den Weg machen, Paare, Eltern, Freunde, religiöse Vertreter, Rechtsgelehrte und andere nach ihren Erfahrungen, Meinungen und der momentanen Rechtslage zu befragen.
Dauer der Aufführung: 1 Stunde und 30 Minuten.
Keine Pause.

Besetzung

Übersetzung ins Arabische
Günther Orth
Musik
Michael Emanuel Bauer
Licht
Kampfchoreografie
Dramaturgie

Die Montagues

Romeo
Rouni Mustafa
Mercutio
Ibrahim Qadi
Benvolio
Ahmad Diab
Claudio
Ali Hasan

Die Capulets

Julia
Tabea Günther
Freundin
Anik Urich
Mutter
Lisa Kanthack
Vater
Fynn Drechsler

und

Tybalt
David Fischer
Emilia
Nathaly Wuttke
Gregory
Julius Zimmermann
Sampson
Jonas Bartel
Prinz
Baian Aljeratly

Musiker

Oud
Obeid Alyousef
Schlagzeug
Felix Demeyere
Cello
Johann Schiel
Piano
Yein Song
Querflöte
Isabelle Thiele
Percussion
Khaled Zaghnoun
Gesang
Leen Zalkha

Video

Pressestimmen

„Stärker als alle Ressentiments bleibt die Liebe.“
Dresdner Neueste Nachrichten, Michael Bartsch, 04.10.2016
schließen
04.10.2016
„Texter Heckmanns und die Regie führende Leiterin der Bürgerbühne Miriam Tscholl reduzieren die Erzählung auf den unverzichtbaren Kern. Sie nutzen die Konstellation vielmehr, um den Clash of Cultures zu illustrieren. Videos erfüllen in dieser Inszenierung nicht nur eine wichtige, sondern auch sinnvolle Aufgabe. Sie liefern den teils informativen, teils amüsanten Kontext zur Handlung. Ein hinreißendes Paar, das zum Vorhang dann auch live erscheint, berichtet über die Anpassungs- und Gewöhnungsprozesse zwischen einer Deutschen und einem jungen Syrer. Ein Islamwissenschaftler, ein Imam, ein Pfarrer, ein Rechtsanwalt und andere erläutern die sich auch im Islam wandelnden Vorstellungen über Liebe und Sex oder die strafrechtlichen Aspekte von Gewalttaten durch Ausländer. Dabei fallen so treffliche Sätze wie ‚Die muslimische Ehe ist irgendwie katholisch‘.
Noch aufschlussreicher sind Umfrageergebnisse unter den Spielern selbst. Sie zeigen, dass der neue europäische Konservatismus im Grunde zu einer Annäherung der beiden Kulturkreise bei Fragen nach Sex vor der Ehe, bedingungsloser Treue oder nach dem Rollenverständnis führt.
Manches an dieser Fassung ist inspiriert vom wöchentlichen Montagscafé eine Etage höher im Kleinen Haus und von der ‚Morgenland‘-Inszenierung, dem Grundkurs Arabistik für jedermann. Rouni Mustafa hat dort schon mitgespielt und tritt nun als ein ebenso kraftvoller wie sensibler Romeo auf, der die Schwärmerei Julias sehr nachvollziehbar erscheinen lässt. Fürchterlich rasen kann er auch, wenn er Mercutios Ermordung an Tybalt rächt, und entsetzlich leiden angesichts der toten Julia. Auch Tabea Günther ist von natürlicher Anmut, das berühmteste Liebespaar der Literatur lässt in seiner Unaffektiertheit die grandios aufkeimende Liebe wie selbstverständlich erscheinen.
Die schauspielerische Leistung dieser größtenteils noch unter zwanzigjährigen Spielertruppe kann man gar nicht genug würdigen. Eine äußerst selbstbewusste Partie spielte beispielsweise Baian Aljeratly als Prinz, als Vertreterin der Ordnungsmacht in einer Art Reiterkostüm.
Nicht weniger Respekt verdienen die sechs seitlich postierten Musiker. Auch hier mischte sich die interkulturelle Zusammensetzung vom Cello bis zum Ud, wobei die jazzigen Fähigkeiten der Pianistin Yein Song besonders auffielen.
Die Inszenierung ist deshalb so glaubwürdig, weil sie nicht in Willkommensduselei für Fremde verfällt, sondern die Probleme offen benennt. Werden sie nicht in Respekt gelöst, muss der Hass wie beim Original Shakespeares eskalieren.
Schwarze Gestalten zelebrieren zum tragischen Finale einen Totentanz, ehe das Finale nach dem Finale einen Ausweg zeigt. Und der könnte schlichtweg ‚Omnia vincit amor‘ lauten – stärker als alle Ressentiments bleibt die Liebe.“
Michael Bartsch, Dresdner Neueste Nachrichten
„Romeo und Julia im Zeichen der Migration. Das geht unter die Haut. Begeisterter Beifall für eine bewegende Aufführung.“
Dresdner Morgenpost, Lilly Vostry, 04.10.2016
schließen
04.10.2016
„Mit viel Humor und Poesie, lauten und leisen Tönen, starken Bildern und intensivem Spiel kommt die tödliche Liebesgeschichte zweier verfeindeter Familien angesichts der aktuellen Konflikte als Kampf verschiedener Lebenswelten auf die Bühne.
Romeo und Julia im Zeichen der Migration. Das geht unter die Haut. Begeisterter Beifall für eine bewegende Aufführung, der man viel Zulauf wünscht.“
Lilly Vostry, Dresdner Morgenpost
„Viel Herzblut haben das Leitungsteam und das große Ensemble in diese Shakespeare-Variation investiert.“
Sächsische Zeitung, Sebastian Thiele, 05.10.2016
schließen
05.10.2016
„Viel Herzblut haben das Leitungsteam und das große Ensemble in diese Shakespeare-Variation investiert.
Was wunderbar gelingt, sieht man hinterher im Foyer: Lebendige Völkerverständigung.“
Sebastian Thiele, Sächsische Zeitung