Premiere 01.10.2016
› Kleines Haus 1
Romeo und Julia (2016)
von William Shakespeare
In einer Fassung von Martin Heckmanns
Ein Theaterprojekt in arabischer und deutscher Sprache
In einer Fassung von Martin Heckmanns
Ein Theaterprojekt in arabischer und deutscher Sprache
Handlung
In unserer Bühnenversion kommen die Montagues aus dem arabischen Raum, die Capulets aus Europa. Die Familien sind verfeindet. Ihre Kinder Romeo und Julia hat es trotzdem oder gerade deshalb erwischt. Gegen alle Widerstände bleiben sie ihrer Liebe treu bis in den Tod. Ein bitteres Opfer, das einen teuer erkauften Frieden bringt.
Shakespeares Thematik hat in Europa und auch hier in Dresden in den letzten Jahren eine neue Aktualität bekommen: Neuankömmlinge aus dem arabischen Raum und deutsche Staatsangehörige verlieben sich und werden zu Paaren. Wie geht man in diesen Beziehungen mit den kulturellen Unterschieden um? Wie reagiert das Umfeld? Wie kann Liebe potentiellem Druck von außen standhalten? Das Bühnengeschehen vermischt sich mit dokumentarischem Videomaterial, für das sich das künstlerische Team und die Darsteller auf den Weg machen, Paare, Eltern, Freunde, religiöse Vertreter, Rechtsgelehrte und andere nach ihren Erfahrungen, Meinungen und der momentanen Rechtslage zu befragen.
Shakespeares Thematik hat in Europa und auch hier in Dresden in den letzten Jahren eine neue Aktualität bekommen: Neuankömmlinge aus dem arabischen Raum und deutsche Staatsangehörige verlieben sich und werden zu Paaren. Wie geht man in diesen Beziehungen mit den kulturellen Unterschieden um? Wie reagiert das Umfeld? Wie kann Liebe potentiellem Druck von außen standhalten? Das Bühnengeschehen vermischt sich mit dokumentarischem Videomaterial, für das sich das künstlerische Team und die Darsteller auf den Weg machen, Paare, Eltern, Freunde, religiöse Vertreter, Rechtsgelehrte und andere nach ihren Erfahrungen, Meinungen und der momentanen Rechtslage zu befragen.
Dauer der Aufführung: 1 Stunde und 30 Minuten.
Keine Pause.
Keine Pause.
Besetzung
Regie
Text
Übersetzung ins Arabische
Günther Orth
Bühne
Kostüme
Musik
Michael Emanuel Bauer
Video
Licht
Kampfchoreografie
Dramaturgie
Die Montagues
Romeo
Rouni Mustafa
Mercutio
Ibrahim Qadi
Benvolio
Ahmad Diab
Claudio
Ali Hasan
Die Capulets
Julia
Tabea Günther
Freundin
Anik Urich
Mutter
Lisa Kanthack
Vater
Fynn Drechsler
und
Tybalt
David Fischer
Emilia
Nathaly Wuttke
Gregory
Julius Zimmermann
Sampson
Jonas Bartel
Prinz
Baian Aljeratly
Musiker
Oud
Obeid Alyousef
Schlagzeug
Felix Demeyere
Cello
Johann Schiel
Piano
Yein Song
Querflöte
Isabelle Thiele
Percussion
Khaled Zaghnoun
Gesang
Leen Zalkha
Noch aufschlussreicher sind Umfrageergebnisse unter den Spielern selbst. Sie zeigen, dass der neue europäische Konservatismus im Grunde zu einer Annäherung der beiden Kulturkreise bei Fragen nach Sex vor der Ehe, bedingungsloser Treue oder nach dem Rollenverständnis führt.
Manches an dieser Fassung ist inspiriert vom wöchentlichen Montagscafé eine Etage höher im Kleinen Haus und von der ‚Morgenland‘-Inszenierung, dem Grundkurs Arabistik für jedermann. Rouni Mustafa hat dort schon mitgespielt und tritt nun als ein ebenso kraftvoller wie sensibler Romeo auf, der die Schwärmerei Julias sehr nachvollziehbar erscheinen lässt. Fürchterlich rasen kann er auch, wenn er Mercutios Ermordung an Tybalt rächt, und entsetzlich leiden angesichts der toten Julia. Auch Tabea Günther ist von natürlicher Anmut, das berühmteste Liebespaar der Literatur lässt in seiner Unaffektiertheit die grandios aufkeimende Liebe wie selbstverständlich erscheinen.
Die schauspielerische Leistung dieser größtenteils noch unter zwanzigjährigen Spielertruppe kann man gar nicht genug würdigen. Eine äußerst selbstbewusste Partie spielte beispielsweise Baian Aljeratly als Prinz, als Vertreterin der Ordnungsmacht in einer Art Reiterkostüm.
Nicht weniger Respekt verdienen die sechs seitlich postierten Musiker. Auch hier mischte sich die interkulturelle Zusammensetzung vom Cello bis zum Ud, wobei die jazzigen Fähigkeiten der Pianistin Yein Song besonders auffielen.
Die Inszenierung ist deshalb so glaubwürdig, weil sie nicht in Willkommensduselei für Fremde verfällt, sondern die Probleme offen benennt. Werden sie nicht in Respekt gelöst, muss der Hass wie beim Original Shakespeares eskalieren.
Schwarze Gestalten zelebrieren zum tragischen Finale einen Totentanz, ehe das Finale nach dem Finale einen Ausweg zeigt. Und der könnte schlichtweg ‚Omnia vincit amor‘ lauten – stärker als alle Ressentiments bleibt die Liebe.“
Romeo und Julia im Zeichen der Migration. Das geht unter die Haut. Begeisterter Beifall für eine bewegende Aufführung, der man viel Zulauf wünscht.“
Was wunderbar gelingt, sieht man hinterher im Foyer: Lebendige Völkerverständigung.“