Premiere 19.05.2010
› Kleines Haus 3
Idomeneus
von Roland Schimmelpfennig
eine Produktion der Bürgerbühne
eine Produktion der Bürgerbühne
Handlung
Idomeneus, König von Kreta, gerät auf der Heimfahrt vom trojanischen Krieg mit seinen achtzig Schiffen in einen Sturm und verspricht: „Wenn ich das hier überlebe, töte ich das erste Lebewesen, welches mir an der heimatlichen Küste begegnet, wer es auch sei, was es auch sei!“ Doch zuhause angekommen, wartet sein eigener Sohn auf ihn am Strand ... In seiner Neubearbeitung des griechischen Mythos spielt Roland Schimmelpfennig in einer leichtfüßigen und heutigen Sprache Möglichkeiten menschlichen Handelns durch. Die Notwendigkeit von Gewalt und das Bemühen um das eigene Wohl auf Kosten von anderen werden dabei befragt: „Das Opfer eines Menschenlebens oder vieler Menschenleben, ist nichts als eine Missgeburt aus Anmaßung und Angst, Habgier und Schuld, der Glaube daran, die Sache, die es fordert, das Recht darauf, seine angebliche Notwendigkeit ein Nichts, ein Wahn, der dennoch einen Menschen leicht vernichtet, nur zu leicht.“ Idomeneus kann dabei auch als eine Geschichte gelesen werden, in der eine Generation auf Kosten der nächsten Generation versucht mit Gewalt das Leben festzuhalten oder wie Idomeneus Frau Meda es ausdrückt: „Der Preis des Überlebens ist der Tod der Kinder, fick mich, ich kann dir neue Kinder schenken, bring den Jungen um.“ Und während die Dresdner Bürger sich in Idomeneus, seine Männer auf dem Schiff, seine Frau Meda und den Sohn Idamantes hinein versetzen, ist auch das Heute nicht weit. Schließlich haben wir den alltäglichen Satz: „Alles hat seinen Preis“ alle schon gesagt oder gedacht: im Supermarkt, an unserer Arbeitsstelle, in Bezug auf unseren Energieverbrauch, unsere Marktwirtschaft oder den Afghanistaneinsatz.
Der Dresdner Bürgerchor e. V. wurde 2003 anlässlich der „Orestie“-Inszenierung von Volker Lösch gegründet. Die Choristen sind Dresdner Bürger und haben seither in zahlreichen Aufführungen am Staatsschauspiel Dresden mitgewirkt, zuletzt 2009 in „Die Wunde Dresden“. In dieser Spielzeit haben sich die Mitglieder des Dresdner Bürgerchors wöchentlich getroffen und erzählen nun in einem polyphonen Chor aus vielen Einzelstimmen gemeinsam die Geschichte von Idomeneus und seinem Sohn, die bei Schimmelpfennig keinen Anfang und kein klares Ende hat, sondern die immer wieder neu erzählt werden kann und die nicht zwangsläufig so ausgeht, wie die Griechen das aufgeschrieben haben, sondern wie der mündige Bürger dies entscheidet.
Der Dresdner Bürgerchor e. V. wurde 2003 anlässlich der „Orestie“-Inszenierung von Volker Lösch gegründet. Die Choristen sind Dresdner Bürger und haben seither in zahlreichen Aufführungen am Staatsschauspiel Dresden mitgewirkt, zuletzt 2009 in „Die Wunde Dresden“. In dieser Spielzeit haben sich die Mitglieder des Dresdner Bürgerchors wöchentlich getroffen und erzählen nun in einem polyphonen Chor aus vielen Einzelstimmen gemeinsam die Geschichte von Idomeneus und seinem Sohn, die bei Schimmelpfennig keinen Anfang und kein klares Ende hat, sondern die immer wieder neu erzählt werden kann und die nicht zwangsläufig so ausgeht, wie die Griechen das aufgeschrieben haben, sondern wie der mündige Bürger dies entscheidet.
Besetzung
Mit
Hartmut Arnstadt, Bernd Fröbel, Marion Haake, Franko Hoffmann-Samaga, Mario Jäkel, Ulrich Kelm, Gisela Liscovius, Reinhard Löwe, Manuel Melzer, Elisabeth Möckel, Hans-Joachim Neubert, Siegfried Scheffler, Petra Thiele