Uraufführung 27.05.2018 › Kleines Haus 2

I love Dick

nach dem Roman von Chris Kraus
aus dem amerikanischen Englisch von Kevin Vennemann
Auf dem Bild: Birte Leest, Viktor Tremmel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner, Viktor Tremmel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner, Viktor Tremmel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Viktor Tremmel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Viktor Tremmel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Birte Leest, Holger Hübner
Foto: Sebastian Hoppe

Handlung

Nach zehn Jahren Ehe mit Sylvère Lotringer verliebt Chris Kraus sich in Dick. Sie beginnt, ihm Briefe zu schreiben, die sie nie abschickt. Der anfängliche Versuch, einen Ausdruck zu finden für etwas, das man nicht versteht, wandelt sich zu einem Spiel zwischen ihr und ihrem Mann, der versucht, ihre Beziehung zu retten. Es wird zu einem Entwurf für ein groß angelegtes Kunstprojekt und schließlich entsteht ein Tagebuch, ein Essay, eine Fiktion über zwei Jahre in Chris' Leben mit dem Titel I LOVE DICK. Jahrelang hatte Chris versucht, ihrem Mann dabei zu helfen, „sein Leben in den Griff zu kriegen“, nun trifft sie Dick, der ihr dabei helfen kann, ihr eigenes „Leben auseinanderzunehmen“. In Anekdoten aus der amerikanischen Kunstszene, Überlegungen zur Schizophrenie, Vergleichen zwischen der avantgardistischen Autorin Katherine Mansfield und sich selbst, kreist Chris Kraus um die Frage, warum Männer, die über ihre Neurosen schreiben, als Künstler gelten und Frauen, die das Gleiche tun, als skurril. Oder kürzer: „Wer darf sprechen und warum?“ Zentral ist der Anspruch, eine Welt zu gestalten, die interessanter ist als die eigenen Probleme. Chris Kraus verbindet ihn mit einer humorvollen und selbstironischen Sprache, sie spielt mit den Klischees der Kunstwelt und denen in unseren Köpfen. Und am Ende antwortet Dick.
Dauer der Aufführung: 1 Stunde und 30 Minuten.
Keine Pause.

Besetzung

Regie
Anna Sina Fries
Bühne
Moïra Gilliéron
Kostüme
Barbara Lenartz
Sounddesign
Mathias Prinz
Licht
Dramaturgie
Chris Kraus
Birte Leest
Sylvère Lotringer

Video

Pressestimmen

„Gefeierte Uraufführung ‚I love Dick‘. Birte Leest spielt Chris nicht, sie ist diese Frau.“
Dresdner Neueste Nachrichten, Gabriele Gorgas, 29.05.2018
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29.05.2018
„Gefeierte Uraufführung ‚I love Dick‘
Birte Leest spielt Chris nicht, sie ist diese Frau, die sich vor Jahrzehnten die Seele aus dem Leib geschrieben hat, ohne dass es irgendwer wahrhaben wollte. Und die letztlich den Schritt der Trennung wagt, weil sie endlich sie selbst sein will und nicht nur die Frau ihres Mannes.
Die Regisseurin Anna Sina Fries sorgt mit diversen bewegten Bildern wie auch kurzweiligen ‚Show-Einlagen‘, bei denen sich besonders die beiden Herren (Holger Hübner als Sylvère Lothringer und Viktor Tremmel als Dick) ausgelassen präsentieren können, immer wieder für rasante Stimmungswechsel.
An Einfällen mangelt es wirklich nicht in dieser Inszenierung. Wie auch Bühne (Moira Gilliéron) und Kostüme (Barbara Lenartz) sowie das Wechselspiel mit Live- und aufgezeichneten Videoaufnahmen (Schnitt und Bearbeitung Anna Zeil) überraschende Drauf- und Einblicke bringen.
Dieses Dreier-Gespann mit Chris in den ‚Sielen‘ und den beiden Männern in wechselnd vor- und nachtrabender Position ist schon etwas Besonderes. Zumal dann, wenn sich zum langen Schlussapplaus das Trio auf ganz eigene Weise immer wieder beim Publikum bedankt. Da ist manches zu erahnen, vieles zu spüren. Ein End-Spiel, das es in sich hat.“
Gabriele Gorgas, Dresdner Neueste Nachrichten
„Poppiges Großstadttheater. ‚I Love Dick‘ hat seinen Platz im Spielplan absolut verdient.“
Sächsische Zeitung, Rafael Barth, 29.05.2018
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29.05.2018
„Es lässt sich an diesem Theaterabend am Staatsschauspiel Dresden gut nachvollziehen, wie eine Frau die Stufen der Selbstermächtigung nimmt.
Die Schauspielerin Birte Leest kriegt eine faszinierende Mischung hin aus verletzter Seele und schnoddriger Draufgängerin. Holger Hübner gibt einen moderat-bräsigen Sylvère, der Dick von Viktor Tremmel dient auch mal wortwörtlich als Projektionsfläche. Die Wild-West-Landschaft auf seinem Oberteil entspult sich in der Videoübertragung als Traum von Weite.
Solche Gags und weitere Zutaten aus Kunst und Popkultur lockern gekonnt die Theorieschleifen des Akademikermilieus. Am Ende setzt Regisseurin Anna Sina Fries, bekannt als feministische Theateraktivistin, auf einen Bruch: Wie ungleich Frauen und Männer am Theater Entscheidungen verhandeln, zeigt, wie sehr das Thema brennt. Mag sein, dass das Publikum dafür überschaubar ist. Als performatives Großstadttheater hat ‚I Love Dick‘, die letzte Premiere der Saison an diesem Haus, seinen Platz im Spielplan absolut verdient.“
Rafael Barth, Sächsische Zeitung
„Anna Sina Fries' Abend ist ein Parforce-Ritt durch den Stoff.“
nachtkritik.de, Rico Stehfest, 27.05.2018
„Birte Leest als Chris Kraus ist ein absoluter Gewinn für das Drei-Personen-Stück. Eine gelungene Umsetzung.“
TOP Magazin Dresden, Philipp Demankowski, Sommer 2018
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Sommer 2018
„Die Theateradaption gelingt durchaus. Nach einer von der Kritik gelobten, inzwischen aber abgesetzten Amazon-TV-Serie, funktioniert das im Licht von #metoo von vielen Theoretikern schon als feministisches Standardwerk geadelte Buch nun auch auf der Bühne des Kleinen Hauses. Inszeniert von der jungen Regisseurin Anna Sina Fries vom Autorinnen- und Performerinnen-Kollektiv Henrike Iglesias ist die Relevanz des Stoffes unbestritten. Auch wenn I LOVE DICK schon 1997 geschrieben wurde, ist die Betonung weiblicher Selbstermächtigung heute schließlich nicht weniger zwingend.
Birte Leest als Chris Kraus ist ein absoluter Gewinn für das Drei-Personen-Stück. Ihr Spiel ist aufgekratzt und nervös. Man sieht ihr die Konflikte stets an.
Die Bühne ist ausstaffiert mit Sofas, Treppen und seltsam ringenden Telefonapparaten. Projektionsflächen bieten Platz für live abgefilmte männliche Eitelkeiten, aber auch schöne narrativ-visuelle Ideen wie die Canyon-Landschaft auf dem T-Shirt von Dick, die einen Roadtrip von Chris illustriert. Eine gelungene Umsetzung.“
Philipp Demankowski, TOP Magazin Dresden