Premiere 24.11.2018
› Schauspielhaus
Ein Sommernachtstraum (2018)
Handlung
Eine Handwerkertruppe soll zu Theseus’ Hochzeit in Athen ein Schauspiel aufführen, doch die nächtlichen Proben im Wald vor der Stadt scheitern kläglich. Der Streit zwischen Elfenkönigin Titania und ihrem Gatten Oberon führt zu einem Liebeschaos, das alle Umherirrenden ergreift: Handwerker Zettel wird in einen von Titania geliebten Esel verwandelt, Pucks Zauber narrt zwei geflüchtete Athener Liebespaare und lässt sie im Sekundentakt die Partner wechseln, die heimelige Waldwelt wird zum tosenden Strudel verborgener Wünsche, zum Wahn aus Leidenschaft, Schmähung, Begehren und Scham. Erst knapp vor dem Morgengrauen lässt Oberon die traumtrunkenen Athener zurück in die Stadt. Wie soll man angesichts dieses Spektakels ein Schauspiel proben und aufführen können? Und war die Traumnacht selbst nicht ein großes, zauberreiches Schauspiel, doch aufgeführt von wem, für wen und wozu?
EIN SOMMERNACHTSTRAUM gilt als erster Höhepunkt in William Shakespeares Komödienschaffen. Geschrieben anlässlich einer Hochzeit von Adligen präsentiert der Autor die Höhenflüge der ewigen Liebe ebenso wie ihre Schattenseiten, der keine Art von Eifersucht, Manipulation und Macht fremd sind. Virtuos jagt er seine Figuren durch Traum, Wachheit und Wahn, spielt mit der Fantasie der Figuren ebenso wie mit der des Publikums. Die Banalität der magischen Verstrickungen wechselt sich unablässig mit dem Zauber des Menschlichen ab. Der Wunsch wird zum Alptraum und das Schauspiel zur Wirklichkeit, in einem Wort: „Bombastisch, jubelnd, es wird lustig werden.“
EIN SOMMERNACHTSTRAUM gilt als erster Höhepunkt in William Shakespeares Komödienschaffen. Geschrieben anlässlich einer Hochzeit von Adligen präsentiert der Autor die Höhenflüge der ewigen Liebe ebenso wie ihre Schattenseiten, der keine Art von Eifersucht, Manipulation und Macht fremd sind. Virtuos jagt er seine Figuren durch Traum, Wachheit und Wahn, spielt mit der Fantasie der Figuren ebenso wie mit der des Publikums. Die Banalität der magischen Verstrickungen wechselt sich unablässig mit dem Zauber des Menschlichen ab. Der Wunsch wird zum Alptraum und das Schauspiel zur Wirklichkeit, in einem Wort: „Bombastisch, jubelnd, es wird lustig werden.“
Dauer der Aufführung: 2 Stunden und 5 Minuten.
Keine Pause.
Keine Pause.
Besetzung
Regie
Friederike Heller
Bühne und Kostüme
Sabine Kohlstedt
Musik
Peter Thiessen
Musikalische Einstudierung
Licht
Dramaturgie
Theseus / Oberon
Hippolyta / Titania
Anja Laïs
Philostrat / Puck
Hermia
Helena
Demetrius
Lysander
Squenz / Spinnweb / Prolog
Zettel / Pyramus
Flaut / Motte / Thisbe
Schnauz / Senfsamen / Wand / Löwe / Mond
Tasten-Elf
Peter Thiessen
Schon wenn Yassin Trabelsi als Philostrat beim Exposé vor dem Eisernen Vorhang steif den Ansager für die ersten Athener Theatertage mimt, geht das Publikum spontan mit. Szenenbeifall bereits in den ersten Minuten. Chaplinesk, wie er auftritt, später als Puck wie ein zu jedem Schabernack aufgelegter Mephisto mit zwei Hörnchen, avanciert er zu einem der beiden Publikumslieblinge. Der andere ist Viktor Tremmel als Zettel, den man so komödiantisch in Dresden noch nicht gesehen hat.
Einer der wirklichen Kunstgriffe der Regie besteht darin, Helena von einem Mann spielen zu lassen. Simon Werdelis gibt Helenas aussichtslose Liebe zu Demetrios so einen homoerotischen Dreh. Umgekehrt beim Happy End auch, wenn Demetrios plötzlich Helenas Kleidchen trägt.
Köstlich und bis in die Nuancen ausgespielt auch das verlegen-affektierte Finale der Handwerkertruppe.“
Ein famoses Kabinettstück ist das Zwischenspiel der Handwerker, wenn sie prächtig dilettierend die unfreiwillig komische Geschichte vom Liebestod des Pyramus und seiner Thisbe nachäffen. Ein Extra-Bravo gilt Hans-Werner Leupelt, der stocksteif und tumb als Wand zwischen dem unglücklichen Liebespaar steht. Der eigentliche Hingucker der gut zweistündigen Aufführung ist Viktor Tremmel als übereifriger, zappelnder und maulender Irrwisch Zettel.“
Den Anstecker ‚Publikumsliebling‘ darf sich Yassin Trabelsi komplett verdient an die Brust heften. Bereits innerhalb seiner Eröffnung als Philostrat lassen sich die Zuschauer zu spontanem Applaus hinreißen. In der Rolle des unruhestiftenden Kobolds Puck überzeugt Trabelsi vollends. Zwei kleine Teufelshörner aus dem Kostümfundus von Sabine Kohlstedt stilisieren Puck zu einer finsteren Figur, welche so gesehen an Fausts Mephisto denken lässt. Ein spannender, visueller Kontrast zu Pucks scheinbar unbeabsichtigtem Hang zum Bösen.“
Der Funke springt schnell aufs Publikum über. Schon beim Eröffnungsmonolog von Theseus’ schüchternem Sekretär Philostrat, der ebenfalls von Yassin Trabels gespielt wird, gibt es Szenenapplaus, zwischendrin immer wieder laute Lacher. Am Ende liegt ein Theatererlebnis hinter dem Publikum, das Trubel und Heiterkeit wörtlich nimmt, die Grenze zur übertriebenen Albernheit aber nie übersteigt.“