29.01., 05.02, 12.+19.02.2017
› Schauspielhaus
Dresdner Reden 2017
In Kooperation mit der Sächsischen Zeitung
Handlung
Die traditionsreiche Reihe der Dresdner Reden in Kooperation mit der Sächsischen Zeitung wird auch 2017 fortgesetzt. Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Literatur sind eingeladen, mit unserem Publikum über welthaltige Themen nachzudenken und zu diskutieren.
Den Anfang unserer diesjährigen Dresdner Reden macht am 29. Januar der Schriftsteller Ilija Trojanow mit seiner Rede Nach der Flucht – Gedanken über das restliche Leben. Der in Sofia geborene deutsche Schriftsteller („Der Weltensammler“ – Uraufführung am Staatsschauspiel Dresden) beschreibt aus einer Mischung aus autobiographischen Erfahrungen, Beobachtungen und philosophischen Reflexionen die facettenreichen Zumutungen und Chancen eines Neuanfangs und spricht darüber, wie die Flucht aus der Heimat das Leben für immer verändert. Flüchtlinge werden hierzulande meist als Objekt betrachtet. Doch wie erlebt die Geflüchtete oder der Geflüchtete selbst seine eigene Existenz? Und was kommt nach der Flucht? Sie wirkt fort, ein Leben lang. Unabhängig von individuellen Prägungen, unabhängig davon, ob man sich integriert, assimiliert oder außen vor bleibt.
Am 5. Februar ist der Schweizer Essayist und Dramatiker Lukas Bärfuss zu Gast im Schauspielhaus. Sein Essay „Die Schweiz ist des Wahnsinns“ in der FAZ im Oktober 2015 glich einem gesellschaftspolitischen Erdbeben und löste landesweit kontroverse Diskussionen aus, in dem er vor einem Rechtsruck seines Landes warnte. Bärfuss schildert darin seine Sicht auf die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen in seinem Heimatland. In Dresden wird Lukas Bärfuss auf die derzeitigen Kommunikationsverunsicherungen Bezug nehmen, die auch sprachliche Verunsicherungen hervorbringen. Seine Rede Am Ende der Sprache stellt die Krise, von der überall gesprochen wird, als eine Krise der Begriffe in den Mittelpunkt.
Die Israelin Eva Illouz, die in Marokko geboren wurde, bewegt sich im Grenzbereich zwischen Soziologie, Medienwissenschaft und Psychologie. Unter anderem erforscht sie, wie die Wirtschaft das Privatleben beeinflusst und was Emotionen im Geschäftsleben bewirken. Ihre Erklärung für den Erfolg des Bestsellers „Fifty Shades of Grey“ begründet sie damit, dass die klaren Rollenmuster und verbindlichen Absprachen zwischen den Protagonisten den Lesern gefallen, wohingegen die Realität oft irritierend anders aussieht. Eva Illouz hält am 12. Februar ihre Rede zu Sexual Freedom and the Rise of Uncertainty – Sexuelle Freiheit und die zunehmende Verunsicherung.
Eva Illouz wird ihre Rede in englischer Sprache halten. Die Rede wird simultan ins Deutsche übersetzt.
Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums und früherer Ministerpräsident Brandenburgs, analysiert das brisante Verhältnis zwischen Russland und der Europäischen Union. In seiner Rede Brauchen Europa und Russland einander wirklich? spricht Matthias Platzeck am 19. Februar über die aktuelle Situation, die von wachsenden Spannungen zwischen Russland und der EU bestimmt ist. Als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums sucht er in der Krimkrise und den Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine immer wieder nach diplomatischen Wegen der Deeskalation. Der 62-Jährige begann seine politische Karriere als Grünen-Politiker in der frei gewählten letzten Volkskammer der DDR. Er hat ebenso erfolgreich als Oberbürgermeister von Potsdam wie zuletzt als Ministerpräsident von Brandenburg gearbeitet, bis er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgab.
Den Anfang unserer diesjährigen Dresdner Reden macht am 29. Januar der Schriftsteller Ilija Trojanow mit seiner Rede Nach der Flucht – Gedanken über das restliche Leben. Der in Sofia geborene deutsche Schriftsteller („Der Weltensammler“ – Uraufführung am Staatsschauspiel Dresden) beschreibt aus einer Mischung aus autobiographischen Erfahrungen, Beobachtungen und philosophischen Reflexionen die facettenreichen Zumutungen und Chancen eines Neuanfangs und spricht darüber, wie die Flucht aus der Heimat das Leben für immer verändert. Flüchtlinge werden hierzulande meist als Objekt betrachtet. Doch wie erlebt die Geflüchtete oder der Geflüchtete selbst seine eigene Existenz? Und was kommt nach der Flucht? Sie wirkt fort, ein Leben lang. Unabhängig von individuellen Prägungen, unabhängig davon, ob man sich integriert, assimiliert oder außen vor bleibt.
Am 5. Februar ist der Schweizer Essayist und Dramatiker Lukas Bärfuss zu Gast im Schauspielhaus. Sein Essay „Die Schweiz ist des Wahnsinns“ in der FAZ im Oktober 2015 glich einem gesellschaftspolitischen Erdbeben und löste landesweit kontroverse Diskussionen aus, in dem er vor einem Rechtsruck seines Landes warnte. Bärfuss schildert darin seine Sicht auf die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen in seinem Heimatland. In Dresden wird Lukas Bärfuss auf die derzeitigen Kommunikationsverunsicherungen Bezug nehmen, die auch sprachliche Verunsicherungen hervorbringen. Seine Rede Am Ende der Sprache stellt die Krise, von der überall gesprochen wird, als eine Krise der Begriffe in den Mittelpunkt.
Die Israelin Eva Illouz, die in Marokko geboren wurde, bewegt sich im Grenzbereich zwischen Soziologie, Medienwissenschaft und Psychologie. Unter anderem erforscht sie, wie die Wirtschaft das Privatleben beeinflusst und was Emotionen im Geschäftsleben bewirken. Ihre Erklärung für den Erfolg des Bestsellers „Fifty Shades of Grey“ begründet sie damit, dass die klaren Rollenmuster und verbindlichen Absprachen zwischen den Protagonisten den Lesern gefallen, wohingegen die Realität oft irritierend anders aussieht. Eva Illouz hält am 12. Februar ihre Rede zu Sexual Freedom and the Rise of Uncertainty – Sexuelle Freiheit und die zunehmende Verunsicherung.
Eva Illouz wird ihre Rede in englischer Sprache halten. Die Rede wird simultan ins Deutsche übersetzt.
Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums und früherer Ministerpräsident Brandenburgs, analysiert das brisante Verhältnis zwischen Russland und der Europäischen Union. In seiner Rede Brauchen Europa und Russland einander wirklich? spricht Matthias Platzeck am 19. Februar über die aktuelle Situation, die von wachsenden Spannungen zwischen Russland und der EU bestimmt ist. Als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums sucht er in der Krimkrise und den Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine immer wieder nach diplomatischen Wegen der Deeskalation. Der 62-Jährige begann seine politische Karriere als Grünen-Politiker in der frei gewählten letzten Volkskammer der DDR. Er hat ebenso erfolgreich als Oberbürgermeister von Potsdam wie zuletzt als Ministerpräsident von Brandenburg gearbeitet, bis er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgab.
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Zum Nachhören
Dresdner Rede Ilija Trojanow
Dresdner Rede Lukas Bärfuss
Dresdner Reden Eva Illouz (in Englisch)
Dresdner Rede Matthias Platzeck