Uraufführung 13.01.2017 › Schauspielhaus

Der Phantast

Leben und Sterben des Dr. Karl May
von Jan Dvořák
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Alexander Angeletta, Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert, Alexander Angeletta
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Nele Rosetz, Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Nele Rosetz
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Nele Rosetz
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert, Laina Schwarz
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Laina Schwarz, Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Nele Rosetz, Laina Schwarz, Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Ein Männergesangsverein, Ahmad Mesgarha, Simon Käser
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Ein Männergesangsverein, Götz Schubert, Laina Schwarz, Nele Rosetz, Simon Käser, Alexander Angeletta
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Sebastian Pass, Alexander Angeletta
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Ein Männergesangsverein, Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert, Ahmad Mesgarha
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Ahmad Mesgarha, Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Ahmad Mesgarha, Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer
Der Phantast
Auf dem Bild: Ahmad Mesgarha, Götz Schubert
Foto: Krafft Angerer

Handlung

„Ich bin nicht ich allein; ich bin noch mehr.“ Karl May ist viele Ichs: Abenteurer, Bestsellerautor, Kosmopolit, Mystiker. Bei kaum einem anderen Schriftsteller werden Autorenschaft und erfundene Figur so stark in einem gedacht wie bei Karl May. Das Abenteuer-Ich ist gleichzeitig das Schriftsteller-Ich. Nachdem Karl May als junger Mann ins­gesamt acht Jahre im Gefängnis verbracht hatte, wurde er zu einem der erfolgreichsten Reiseschriftsteller aller Zeiten – und das, ohne seine sächsische Heimat zu verlassen. May erfand sich lustvoll ein abenteuerliches Leben als Kara Ben Nemsi oder Old Shatterhand und teilte es mit Generationen von gläubigen Lesern. Der reisende Schriftsteller ­genoss einen Vertrauens-Bonus, je konstruierter das Abenteuer desto glaubwürdiger und wahrscheinlicher, weil der, der es erlebt hat, es als ein Schriftsteller schildert. In welchem Maße er die von ihm ins Leben gerufene „Shatterhand-Legende“ selbst geglaubt hat, wird sich wohl niemals mehr aufklären lassen. Im Wilhelminischen Deutschland, dem Zeitalter deutscher Glorie und Kolonialismus, träumte er von Völkerfreundschaft und -verständigung. Symbol dafür ist Winnetou, der edle Apache und imaginierte Blutsbruder Karl Mays. Mit ihm schuf er eine der imposantesten Gestalten der deutschen Populärkultur. Auf der Höhe seines Ruhms wurde Karl May von zahlreichen Journalisten, die ihn als Hochstapler entlarvten, öffentlich zu Fall gebracht. Zehn Jahre führte er zahllose Gerichtsprozesse.
„Der Phantast“ folgt den Lebensspuren des Radebeuler Schriftstellers in seinen letzten Jahren, in denen er unter dem Eindruck dieser Schicksalsschläge zu der Überzeugung gelangte, sein Hauptwerk erst noch schreiben zu müssen. Für Regisseur Philipp Stölzl ist es eine erneute Beschäftigung mit dem Mythos Karl May, denn er verantwortet auch die Neuverfilmung der Winnetou-Trilogie. Er schafft, wie nur wenige Künstler, den Spagat zwischen Kino, Oper und Schauspiel und wechselt mühelos zwischen Pop- und Hochkultur.

Besetzung

Regie und Idee
Philipp Stölzl
Bühne
Heike Vollmer, Philipp Stölzl
Kostüme
Kathi Maurer
Musikalische Leitung
Licht
Michael Gööck
Dramaturgie
Beate Heine, Julia Fahle
Dr. Karl May
Götz Schubert
Emma May, geborene Pollmer
Nele Rosetz
Klara May, verwitwete Plöhn
Laina Schwarz
Winnetou
Sadek, ein arabischer Führer / 1. Polizist / 1. Kritiker
Sebastian Pass
2. Polizist / 2. Kritiker / Wirt / Fotograf
Simon Käser
Hadschi Halef Omar / 3. Kritiker / Robert Müller, Leiter des Akademischen Vereins
Alexander Angeletta
Ein Männergesangsverein
Jörg Birkenbusch, Peter Cassier, Albrecht Ernst, Tobias Ernst, Julius Evers, Andreas Hubricht, Friedemann Jäckel, Oliver John, Hartmut Kunze, Dieter Leffler, Robert Müller, Thomas Sauer, Martin Zitzmann
Violoncello
Dietrich Zöllner, Christoph Hermann

Video

Pressestimmen

„Dem energiegeladenen Ensemble war der Spaß an der Produktion anzumerken, die federleicht nicht nur ein Fantastenleben Revue passieren lässt, sondern wie nebenbei auch die untergründige Aktualität darin aufdeckt.“
Süddeutsche Zeitung, Harald Eggebrecht
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„Da schwebt ein Guckkasten über der Bühne mit Mays Arbeitszimmer in der Radebeuler ‚Villa Shatterhand‘. Der ausgestopfte Löwe im Raum fehlt ebenso wenig wie Bärentöter, Henry-Stutzen und Silberbüchse an der Wand. Hier turnt sich der glänzende Götz Schubert als May in hemmungslosem Grandiositätsrausch.
Seine Frau Emma lamentiert über den Seltsamen, der nur in seinen Parallelwelten Leidenschaft zeigt. Nele Rosetz spielt diese Frau anrührend in ihrer Verwirrung über den Fantasten.
Dieses sanft surrealistische Ineinanderrutschen der verschiedenen Ich-Welten des Karl May – als Straftäter, als Kolportageschreiber, als angeblicher Reiseschriftsteller, der alles selbst erlebt haben will, was er ausfabuliert – strukturiert den Abend.
Wunderbar komisch, wie beim Gesangsverein in Dresden plötzlich Winnetou mit Zylinder (Ahmad Mesgarha) erscheint und den Sangesbrüdern lauscht.
Stölzl gelingen eindringliche Bilder: Wie die rechtsradikale Journalistenmeute über ihn herfällt mit all jenen Wörtern, die von Pegida-Aufläufen bekannt sind: Volksverräter, notorischer Lügner, geborener Verbrecher, dazu Schundschreiber und Pornograf. Dann bewerfen sie ihn mit seinen Büchern, bis er zusammensinkt. Schubert vermag den Sturz des dandyhaften Scharlatans ins Bodenlose absolut glaubhaft zu machen.
Dem energiegeladenen Ensemble war der Spaß an der Produktion anzumerken, die federleicht nicht nur ein Fantastenleben Revue passieren lässt, sondern wie nebenbei auch die untergründige Aktualität darin aufdeckt.“
Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung
„Schubert spielt wunderbar komödiantisch und erlaubt sich auch kleine Slapsticks. Doch Schubert hält die Waage, er lässt die Figur nicht ins Lächerliche abgleiten.“
nachtkritik.de, Wolfgang Behrens
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„Stölzl lässt in ‚Der Phantast‘ – dem Stück, das Jan Dvořák nach Stölzls Idee unter Verwendung zahlreicher May-Texte erarbeitet hat – die verschiedenen Ich-Ebenen Mays auf witzige Weise ineinander gleiten. Schubert spielt da alles wunderbar komödiantisch und erlaubt sich auch kleine Slapsticks. Doch Schubert hält die Waage, er lässt die Figur nicht ins Lächerliche abgleiten – wenn schließlich der losgelassene Pressemob auf ihn einstürmt und dem alternden Dichter-Hochstapler mit Enthüllungsstories das Leben zur Hölle macht, bleibt die Fallhöhe gewahrt. Aus dem gutmütigen Phantasten wird ein Gehetzter, den seine multiplen Ichs – das des Kleinkriminellen, das des Schundromanautors, das des vermeintlichen Weltreisenden – einholen und gnadenlos umzingeln. Ganz am Ende wird Karl May selbst in den Armen seines Fantasiegeschöpfs vom Tod ereilt. ‚Nicht wahr, nun kommend die Worte vom Sterben?‘, sagt May mit den originalen Worten Winnetous. Und nicht Winnetou ist es nun, der zum Christen wird, sondern der sterbende May wird von Winnetou nach indianischem Totenritual betrauert. ‚Winnetou, ich glaube an dich‘, sagt Götz Schubert zuletzt. Und für einen langen Moment ist jene emotionale Spannung im Raum, die man sich auch für Stölzls ‚Winnetou‘-Filme gewünscht hatte. Vergeblich. In diesem Fall also hat das Theater gesiegt. Ich habe gesprochen. Howgh!“
Wolfgang Behrens, nachtkritik.de
„Der sächsische Schriftsteller aus Radebeul hat am sächsischen Staatstheater in Dresden endlich ein Stück bekommen, dass ihn selbst klug und angemessen jenseits der Indianergeschichten vorstellt: das hat Klassikerpotenzial!“
MDR Kultur, Stefan Petraschewsky
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„Besonders erwähnenswert drei Schauspieler: Götz Schubert spielt den May und findet ganz hervorragend die Balance zwischen Boulevardtheater und Künstlerdrama. Die Berlinerin Nele Rosetz spielt Emma May, die erste Frau, mit sächsischen Akzent. Extra naiv und unschuldig stellt sie ihr Spiel aus – sie erdet das ganze Tun, setzt den Hirngespinsten des Dichters quasi den sächsischen Heimatboden unter – ein wichtiger Kontrapunkt. Und Ahmad Mesgarha als Winnetou. Ein großartiger erster Auftritt, der hier nicht verraten werden soll, und am Ende ein indianischer Totengesang auf Karl May, der so intensiv ist, dass man die Stecknadel fallen hören könnte. Bei allen drei Schauspielern also ein ungemein intensives Spiel. Und Zuschauer, die sich mitnehmen lassen und höchstkonzentriert dranbleiben. Dementsprechend langanhaltender Applaus am Ende eines beeindruckenden Abends.
Der sächsische Schriftsteller aus Radebeul hat am sächsischen Staatstheater in Dresden endlich ein Stück bekommen, dass ihn selbst klug und angemessen jenseits der Indianergeschichten vorstellt: das hat Klassikerpotenzial!“
Stefan Petraschewsky, MDR Kultur
„Götz Schubert spielt den Träumer May, der sich lieber gedanklich zu den Apachen zaubert, als sich mit seiner ihn anödenden Ehe auseinanderzusetzen. Er spielt hochgradig komödiantisch und tragisch zugleich.“
Sächsische Zeitung, Johanna Lemke
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„Es war ein feiner Schachzug des Staatsschauspiels, diesen Regisseur an Land zu ziehen, der neulich erst Winnetou neu verfilmt hat, der Dreiteiler lief zu Weihnachten vielbeachtet im Fernsehen. Stölzl ist ein Kenner und Verehrer von May, im SZ-Interview nennt er ihn ‚einen der großen romantischen Utopisten des 19. Jahrhunderts'. Vielleicht hat das dafür gesorgt, dass Karl May in ‚Der Phantast‘ so greifbar, ja liebenswert rüberkommt, ohne zum Helden zu werden. Aus dem Stücktext von Jan Dvořák macht Philipp Stölzl eine kunstfertige, tiefsinnige Komödie. Er hat aber auch einen großartigen Hauptdarsteller: Götz Schubert spielt den Träumer May, der sich lieber gedanklich zu den Apachen zaubert, als sich mit seiner ihn anödenden Ehe auseinanderzusetzen. Er spielt hochgradig komödiantisch und tragisch zugleich, ironisiert die Figur, ohne sie zu verraten. Schubert ist ein Glücksgriff, ebenso wie Nele Rosetz als Mays hysterisch-genervte erste Frau Emma, die er alsbald gegen Klara eintauscht. Laina Schwarz spielt diese nicht ohne Komik.“
Johanna Lemke, Sächsische Zeitung
„Das Stück ist das klug verschachtelte Porträt eines liebenswert verrückten Humanisten, der ein größerer Autor war, als viele ihm heute noch zubilligen mögen. Eine außergewöhnliche, großartige Produktion.“
Dresdner Morgenpost, Guido Glaner
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„Das Stück ist das klug verschachtelte Porträt eines liebenswert verrückten Humanisten, der ein größerer Autor war, als viele ihm heute noch zubilligen mögen. Stölzl legt die biografischen Widersprüche offen, lässt den Schriftsteller lustvoll die Identitäten wechseln. Humor, Ernsthaftigkeit und ein Hauch von Tragik, stimmig ineinander verwoben, charakterisieren das Stück. Da wirkt das Lächerliche im Dramatischen und das Dramatische im Lächerlichen, und in beiden wohnt die Größe Karl Mays. Dessen Humanismus unzweifelhaft ist und heute gern wieder betont werden darf. Götz Schubert ist ein charismatischer Hauptdarsteller mit raumgreifender Bühnenpräsenz, Ahmad Mesgarha ein Ehrfurcht gebietender Winnetou. Nele Rosetz und Laina Schwarz geben zwischen Ergebenheit, Trotz und Kratzbürstigkeit überzeugend Mays Ehefrauen Emma und Klara. Viel Applaus für eine außergewöhnliche, großartige Produktion.“
Guido Glaner, Dresdner Morgenpost
„Es ist der Intelligenzkern dieser wehmutswitzigen, mit Romantik und Tragik bravourös jonglierenden Inszenierung: wie sie immer wieder das Wirkliche der vier musealen Wände mit der erfundenen Welt der offenen vier Himmelsrichtungen verbindet.“
neues deutschland, Hans-Dieter Schütt
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„Dem Regisseur Philipp Stölzl ist soeben eine ansprechende TV-Neuversion von ‚Winnetou‘ gelungen, nun also eine biographische May-Collage – die zunächst so perlend, unbeschwert, so zugeneigt parodierend, so lieblich märchenhaft ihre Szenen ineinandergeschnitten hatte. Die Inszenierung öffnet staunend ein Auge, mit dem anderen zwinkert sie.
Bis zu jenem Moment, da die Bücher wie Steine fliegen. Der Beginn jenes 20. Jahrhunderts so, als sei es schon herübergehechelt zu uns: Enthüllung, Aufarbeitung, Pogrom. Die staunenden, zwinkernden Augen der Inszenierung sind schmal vor Bitterkeit geworden. Aber sie werden gleich noch schmaler – so schmal, wie Augen bei heftigen Lachen werden, denn das Lachen lässt sich der Abend nicht verderben.
Es ist der Intelligenzkern dieser wehmutswitzigen, mit Romantik und Tragik bravourös jonglierenden Inszenierung: wie sie immer wieder das Wirkliche der vier musealen Wände mit der erfundenen Welt der offenen vier Himmelsrichtungen verbindet.
Götz Schubert! Er spielt diesen Karl May als einen bebenden, flatternden, fanalheftig Vergnügten, der sich über alle Grenzen der Mäßigung in ein großes, irres Spiel hinein rettet: in die Täuschung als Lebenshilfe. Schauspieler können sich ja Rollen vom Leib halten, sie stehen kühl neben ihnen oder fühlen sich einfach gemütsam in sie ein. Götz Schubert dagegen packt sie. Nimmt sie beim Schopf. Auch diesen Karl May.
In Stölzls Inszenierung lebt ein schöner, unterhaltsamer Hochmut gegen bedauernswerte Leute, denen vor allem Klassifizierung wichtig ist, die eine Bücherregalwelt immer gleich in Triviales und Seriöses zerlegen müssen.“
Hans-Dieter Schütt, neues deutschland
„Stölzl und sein Autor Jan Dvořák haben die Mayschen Jahre von 1890 bis 1912 in eindrucksvollen (Bühnen-) Bildern zum Leben erweckt.“
KARL MAY & Co., Michael Kunz
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„Stölzl und sein Autor Jan Dvořák haben die Mayschen Jahre von 1890 bis 1912 in eindrucksvollen (Bühnen-) Bildern zum Leben erweckt und lassen ihre engagierten Darsteller dabei außerordentlich präzise auf dem schmalen Grad zwischen Humor und Tragik balancieren, ohne das unbotmäßige Abgleiten in die eine oder andere Richtung zu riskieren. Götz Schubert ist ein überraschend guter Karl May, der in den biographischen Passagen ebenso überzeugt, wie in den imaginären Begegnungen mit Hadschi Halef und Winnetou.
Der Beifall des Premierenpublikums war mehr als verdient; jeder ernsthafte May-Freund sollte sich dieses Stück in seinen persönlichen Kalender schreiben.“
Michael Kunz, KARL MAY & Co.
„‚Studiert‘ haben die Macher des Stücks ihren May ganz hervorragend. Minutenlanger begeisterter Beifall belohnte denn auch die große schauspielerische Leistung der Darsteller.“
KMG-Nachrichten, Peter Wayand
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„‚Studiert‘ haben die Macher des Stücks ihren May ganz hervorragend. Neben Stölzl, der die Idee lieferte und die Regie übernahm, fungiert der Komponist, Dramaturg und Dirigent Jan Dvořák als Autor des Stücks. In Zusammenarbeit mit Heike Vollmer (Bühne), Kathi Maurer (Kostüm), Thomas Mahn (Musikalische Leitung), Michael Gööck (Licht), Beate Heine und Julia Fahle (beide Dramaturgie) legt man hier eine weit ausgreifende, am May’schen Originaltext – sowohl Werk als auch Briefwechsel und entsprechende andere Quellen mehr – ausgerichtete, von menschlichem Verständnis für den aus armen Verhältnissen stammenden Autor zeugende, zutiefst gereifte Verdichtung seines Lebens und Sterbens vor, in der alles glückt, weil alles stimmt.
Viel zu verdanken hat das Stück natürlich den Schauspielern, die alle, ohne Ausnahme, ganz ausgezeichnet aufgelegt waren und eine wirkliche Glanzleistung abgeliefert haben. Sie spielen so frisch und intensiv, dass dieser doch im eigentlich recht trockene und ernste Stoff dem Publikum so manchen lauten Lacher entlockte und auch leicht und natürlich den gegenteiligen Katharsis-Effekt, freilich ohne zu dick aufzutragen, erzeugen konnte.
Als Dr. Karl May glänzt der in Pirna geborene Schauspieler Götz Schubert, der auch aus vielen Film- und Fernsehproduktionen bekannt ist, und dem man den Karl May in jeder Minute, ohne zu zögern, abnimmt.
Ihm zur Seite stehen Nele Rosetz als verstörte, unglückliche Emma May, die das pathologische Moment der ersten Ehefrau Mays differenziert herausarbeitet, Laina Schwarz als jugendliche frische Klara May, die eine gewisse Hörigkeit dem alternden Dichter gegenüber geradezu unschuldig mimt, Ahmad Mesgarha, der als Winnetou in der eigentlich recht kleinen Rolle doch eine schier überwältigende Bühnenpräsenz besitzt, einen echten, wahren, ultimativ May’schen Winntetou verkörpert und darüber hinaus stimmlich sehr passend agiert, sowie in weiteren Rollen als Sadek, Polizisten, Kritiker, Wirt, Fotograf, Hadschi Half Omar usw. Sebastian Pass, Simon Käser und Alexander Angeletta. Minutenlanger begeisterter Beifall belohnte denn auch die große schauspielerische Leistung der Darsteller.“
Peter Wayand, KMG-Nachrichten
„Urkomisch und zugleich tiefsinnig. Der Wechsel zwischen den Ichs des Karl May droht trotz einer Fülle parodierender Szenen nie ins Lächerliche abzugleiten – dank tiefer Symbolhaftigkeit und erstklassiger Darsteller.“
Freie Presse, Gabriele Fleischer