Handlung
Seit Monaten führt die Regisseurin Esther Undisz Gespräche mit bekannten und unbekannten Akteuren, die den Herbst 89 in Dresden miterlebt und mitgestaltet haben. Ihr Resümee: „Wenn man Leute fragt, wie sie sich an ihr Jahr 89 erinnern, hat jeder eine andere Geschichte zu erzählen. Eine fotografierte am 4. Oktober am Hauptbahnhof, als die Züge aus Prag durch Dresden rollten, ein anderer kriegte erst ein paar Tage später mit, dass da was passierte. Auf der Bühne im Kleinen Haus traten Schauspieler aus ihren Rollen heraus, während andere in Kirchenkreisen lernten, Politik und Gesellschaft zu hinterfragen. Einer lief auf der Prager Straße mit, um mal zu gucken, was da los ist, ein anderer hatte die Aufgabe, die Laufenden aufzuhalten. Während sich einer um Kirchenbesetzer kümmerte, saß ein anderer schon im Gefangenentransport nach Bautzen. Eine gründete am 7. Oktober in Schwante die sozialdemokratische Partei der DDR, ein anderer löste wenige Wochen später zusammen mit drei Mitstreitern innerhalb von einer Woche den Kreisvorstand der CDU ab. Einer ging freundlich auf bewaffnete Polizisten zu, um das Gespräch zu suchen, und ein Polizist hielt das für eine vernünftige Idee. Während die einen nicht glauben konnten, dass die Mauer gefallen war, freuten sich andere, die Berliner Mauer von West nach Ost zu überwinden, um endlich wieder nach Dresden zu kommen. Einer meldete mit klopfendem Herzen eine Demonstration vor der Stasizentrale an, während ein anderer ohne Furcht mit seinen Kindern zur Stürmung auf den Geheimdienst der DDR ging.“
DEMOKRATIE VON UNTEN fragt nicht nur nach den Ereignissen von damals, sondern auch danach, welche Impulse uns die Erinnerung an den Herbst 89 für heute geben kann.
DEMOKRATIE VON UNTEN fragt nicht nur nach den Ereignissen von damals, sondern auch danach, welche Impulse uns die Erinnerung an den Herbst 89 für heute geben kann.
Dauer der Aufführung: 2 Stunden und 10 Minuten.
Eine Pause.
Eine Pause.
Besetzung
und den Zeitzeug*innen
Susanne Altmann (Stimme), Thomas Förster, Benno Fritz, Elisabeth Gast* (*Pseudonym / dargestellt von Oda Pretzschner), Mario Göpfert, Silke Körner, Jens Nitsche, Detlef Pappermann (dargestellt von Daniel Séjourné), Frank Richter, Michael Schaarschmidt, Dr. Herbert Wagner
Klavier
Einerseits ein Stück Geschichte, andererseits hochaktuell, geht es nicht nur um den Herbst 89.Ernste, traurige, dramatische, aber auch absurd-komische Momente, in denen nichts mehr geht und alles möglich scheint, wo neuer Mut und Hoffnung wachsen, wechseln sich ab in dieser bewegenden wie spannenden Aufführung.
Herzlicher Beifall für einen besonderen Theaterabend, der an die Aufbruchsstimmung im Herbst 89 erinnert, an die vielen Ideen, Meinungsstreit und Miteinander all der Träumer und Mutigen, die es braucht, um Veränderungen herbeizuführen.“