Uraufführung 14.09.2013
› Schauspielhaus
100 Prozent Dresden
Eine statistische Kettenreaktion von Rimini Protokoll (Haug/Kaegi/Wetzel)
Ein Jubiläumsprojekt zum 100. Geburtstag des Schauspielhauses
Ein Jubiläumsprojekt zum 100. Geburtstag des Schauspielhauses
Handlung
Am 31. Dezember 2011 wohnten in Dresden 529781 Menschen. 4,2 % davon waren Ausländer, 51 % Frauen und 8,9 % arbeitslos. Demgegenüber standen 1,8 Millionen Übernachtungsgäste in Dresden, von denen 17,8 % ausländische Touristen waren, die im Durchschnitt 2,1 Tage in Dresden verbrachten.
Für Statistiken verwandeln sich Menschen in Tortenstücke, Säulen und Kurven, die für politische Argumentationen und ökonomische Kosten-Nutzen-Strategien verwendet werden. Was wäre, wenn diese Statistiken Gesichter bekämen? Wenn Dresden sich auf einer Bühne durch 100 Menschen vertreten ließe, eine Menge, so ausgesucht, dass sie statistisch „korrekte“ Aussagen machen kann?
Zum 100-jährigen Jubiläum des Schauspielhauses Dresden bildet das Theaterkollektiv Rimini Protokoll die Stadt auf der Bühne ab: „Dresden in Zahlen“, Zahlen aus Dresdnern. In einer mehrmonatigen Recherche werden 100 Bewohner Dresdens nach statistischen Kriterien ermittelt und als Repräsentanten auf die Bühne des Schauspielhauses gebracht. Anders als bei vielen anderen Rimini Protokoll-Projekten wird für „100 Prozent Dresden“ nur ein einziger Mensch von den Regisseuren ausgewählt. Dieser sucht den nächsten Teilnehmer aus seinem Bekanntenkreis aus (nach einem Raster aus statistischen Werten, zum Beispiel nach Geschlecht, Nationalität, Wohnbezirk), der zweite einen weiteren, bis 100 Dresdner, also „100 Prozent Dresden“, beisammen sind. Jeder Einzelne steht für ca. 5300 Bewohner Dresdens. So entsteht eine Ansammlung, die unsere Stadt spielt, ein Chor, der noch nie geübt hat, ein unmögliches Gebilde, das sich zu immer neuen Gruppenbildern zusammenstellt, zu flüchtigen Porträts von Zugehörigkeit und Gegensätzlichkeit: ein Stimmenmeer als geometrischer Körper auf 100 m² Bühne.
Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzelarbeiten unter dem Namen Rimini Protokoll und gehören zu den prägenden Regisseuren ihrer Generation. In ihren Arbeiten stehen zumeist „Experten des Alltags“ auf der Bühne, Menschen, die mit ihren Biografien in theatralische Zusammenhänge gebracht werden. Rimini Protokoll wurden im In- und Ausland vielfach ausgezeichnet, so erhielten sie u. a. den deutschen Theaterpreis „Der Faust“ und den Mülheimer Dramatikerpreis und wurden 2011 für ihr Gesamtwerk mit dem Silbernen Löwen der 41. Theaterbiennale von Venedig ausgezeichnet. „100 Prozent Dresden“ war ihre vierte Arbeit am Staatsschauspiel und baut auf einer Idee auf, die Rimini Protokoll 2008 für das Berliner Hebbeltheater kreierten und seither u. a. in Wien, Zürich, Oslo, London, Athen und Melbourne weiterentwickelt haben.
Für Statistiken verwandeln sich Menschen in Tortenstücke, Säulen und Kurven, die für politische Argumentationen und ökonomische Kosten-Nutzen-Strategien verwendet werden. Was wäre, wenn diese Statistiken Gesichter bekämen? Wenn Dresden sich auf einer Bühne durch 100 Menschen vertreten ließe, eine Menge, so ausgesucht, dass sie statistisch „korrekte“ Aussagen machen kann?
Zum 100-jährigen Jubiläum des Schauspielhauses Dresden bildet das Theaterkollektiv Rimini Protokoll die Stadt auf der Bühne ab: „Dresden in Zahlen“, Zahlen aus Dresdnern. In einer mehrmonatigen Recherche werden 100 Bewohner Dresdens nach statistischen Kriterien ermittelt und als Repräsentanten auf die Bühne des Schauspielhauses gebracht. Anders als bei vielen anderen Rimini Protokoll-Projekten wird für „100 Prozent Dresden“ nur ein einziger Mensch von den Regisseuren ausgewählt. Dieser sucht den nächsten Teilnehmer aus seinem Bekanntenkreis aus (nach einem Raster aus statistischen Werten, zum Beispiel nach Geschlecht, Nationalität, Wohnbezirk), der zweite einen weiteren, bis 100 Dresdner, also „100 Prozent Dresden“, beisammen sind. Jeder Einzelne steht für ca. 5300 Bewohner Dresdens. So entsteht eine Ansammlung, die unsere Stadt spielt, ein Chor, der noch nie geübt hat, ein unmögliches Gebilde, das sich zu immer neuen Gruppenbildern zusammenstellt, zu flüchtigen Porträts von Zugehörigkeit und Gegensätzlichkeit: ein Stimmenmeer als geometrischer Körper auf 100 m² Bühne.
Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzelarbeiten unter dem Namen Rimini Protokoll und gehören zu den prägenden Regisseuren ihrer Generation. In ihren Arbeiten stehen zumeist „Experten des Alltags“ auf der Bühne, Menschen, die mit ihren Biografien in theatralische Zusammenhänge gebracht werden. Rimini Protokoll wurden im In- und Ausland vielfach ausgezeichnet, so erhielten sie u. a. den deutschen Theaterpreis „Der Faust“ und den Mülheimer Dramatikerpreis und wurden 2011 für ihr Gesamtwerk mit dem Silbernen Löwen der 41. Theaterbiennale von Venedig ausgezeichnet. „100 Prozent Dresden“ war ihre vierte Arbeit am Staatsschauspiel und baut auf einer Idee auf, die Rimini Protokoll 2008 für das Berliner Hebbeltheater kreierten und seither u. a. in Wien, Zürich, Oslo, London, Athen und Melbourne weiterentwickelt haben.
Besetzung
Konzept
Rimini Protokoll
Regie
Helgard Haug, Daniel Wetzel
Bühne
Marc Jungreithmeier, Mascha Mazur
Licht- und Videodesign
Marc Jungreithmeier
Licht
Rechercheleitung und Dramaturgie
Luise Mundhenke
Kilian Land
Live-Band
Die Bagles