Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat
Handlung
Annett „Mit Ostfrauen kann man Pferde stehlen.“
Peggy „Wo gab es denn bitteschön Pferde in der DDR?“
Annett „Wurden alle von Frauen gestohlen und zu Buletten verarbeitet.“
DREI OSTDEUTSCHE FRAUEN BETRINKEN SICH UND GRÜNDEN DEN IDEALEN STAAT
Dieser Buchtitel klingt wie eine Schnapsidee oder wie die Pointe eines Witzes und lässt keine Frage mehr offen zu der angenehm größenwahnsinnigen Versuchsanordnung, mit der wir es hier zu tun haben. Das Trio Infernale, bestehend aus den Autorinnen Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann, stellt sich mit einer ordentlichen Portion Selbstironie eine schier unlösbare Aufgabe und damit gleichsam der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Sieben Runden lang wird eingeschenkt und ausgeteilt. Mit Humor und kritischer Distanz, aber auch mit großer Detailverliebtheit schauen die drei Frauen der Jahrgänge zwischen 1964 und 1978 auf ihre Adoleszenz zurück. Aus der Perspektive jener Generation, die in der DDR aufgewachsen und erwachsen geworden ist, wird ihre besondere Rolle zur Wende und Wiedervereinigung reflektiert und die Gegenwart auf Utopien untersucht. Denn die letzten 35 Jahre haben mit dem Ende des real existierenden Sozialismus die Frage nach einer Alternative zum Kapitalismus weder gestellt noch beantwortet. Eine rauschhafte Weibervolksversammlung singt und debattiert, mal am Tisch und mal darunter. Wie kann es weitergehen? Diese Frage stellen sich weiterführend nun drei ostdeutsche Schauspielerinnen des Staatsschauspiels Dresden in der Uraufführung eines Bestsellers, der auch ihre Lebenswege streift.