Premiere 03.11.2022
› Kleines Haus 1
Die Orestie
von Aischylos
übersetzt von Peter Stein
übersetzt von Peter Stein
Handlung
Nach zehnjähriger Belagerung endet der Trojanische Krieg. Agamemnon kehrt als Sieger heim, wird aber nicht als solcher empfangen. Stattdessen erwartet ihn ein neuer Kriegsschauplatz in der eigenen Familie. Weil er vor dem Krieg seine Tochter Iphigenie opferte, um von den Göttern mit kräftigem Segelwind beschenkt zu werden, erschlagen ihn seine Frau Klytaimestra und ihr neuer Geliebter Aigisthos. Dieser Rache folgen neue und ebenso blutige Taten, denn Agamemnons Kinder Orestes und Elektra vergelten den Vatermord durch Muttermord. Ein Strudel aus Gewalt und Gegengewalt, der alternativlos und unüberwindbar erscheint, beginnt zu kreisen. Als Orestes schließlich Zuflucht bei der Göttin Pallas Athene sucht, setzt sie dem Prinzip der individuellen Rache ein geordnetes Gerichtsverfahren entgegen.
Das Ende dieser dreiteiligen griechischen Tragödie, das Ende der blutigen Geschichte des Atridengeschlechts, wird häufig als Geburtsstunde der Demokratie als Gesellschaftsmodell für ein neues Zeitalter gefeiert. Doch auch Athenes Ansatz ist nicht frei von Widersprüchen: Kann eine Göttin allein ein Prinzip etablieren, das auf Mitbestimmung basiert? Heiligt der gute Zweck fragwürdige Mittel? Aischylos’ Text ist zurückhaltend in der Beantwortung dieser Fragen, doch sie drängen sich auf, heute mehr denn je. Denn die Demokratie ist äußeren wie inneren Anfeindungen ausgesetzt und wird in Frage gestellt. Ihr Fundament wird fragiler und ihre Verteidigung ist vielen keine Selbstverständlichkeit mehr.
Das Ende dieser dreiteiligen griechischen Tragödie, das Ende der blutigen Geschichte des Atridengeschlechts, wird häufig als Geburtsstunde der Demokratie als Gesellschaftsmodell für ein neues Zeitalter gefeiert. Doch auch Athenes Ansatz ist nicht frei von Widersprüchen: Kann eine Göttin allein ein Prinzip etablieren, das auf Mitbestimmung basiert? Heiligt der gute Zweck fragwürdige Mittel? Aischylos’ Text ist zurückhaltend in der Beantwortung dieser Fragen, doch sie drängen sich auf, heute mehr denn je. Denn die Demokratie ist äußeren wie inneren Anfeindungen ausgesetzt und wird in Frage gestellt. Ihr Fundament wird fragiler und ihre Verteidigung ist vielen keine Selbstverständlichkeit mehr.
Dauer der Aufführung: 2 Stunden und 45 Minuten.
Eine Pause.
Eine Pause.
Besetzung
Regie
Bühne
Kostüme
Tabea Braun
Musik
Johannes Mittl
Lichtdesign
Dramaturgie
Klytaimestra
Agamemnon / Erinnye
Kassandra / Apollon
Ursula Hobmair
Aigisthos / Erinnye
Iphigenie / Apollon
Orestes
Elektra
Athene
Chor
Ensemble
Chor der Richter
Hilde Behrens, Jörn Gottschlich, Peter Ilchmann, Torben Romainczyk, Karoline Schmidt, Marion Ullrich, Birgit Xenodochius, Ulrike Zeuner
Live-Musik
Johannes Mittl