Das Schloss
Handlung
Ein Mann namens K. kommt nach längerer Reise in einer winterlichen Grafschaft an und stellt sich dort als der bestellte Landvermesser vor. Ihm gegenüber steht eine Dorfgemeinde, die scheinbar hochbürokratisch organisiert ist und in der die Informationswege zwar genau dokumentiert werden, aber immer undurchschaubar bleiben. Um seinen Status als Landvermesser zu legitimieren, sucht K. die entsprechenden Verantwortlichen, wird aber immer nur hingehalten, vertröstet, verwirrt oder zu einer anderen Instanz weitergeleitet.
K. wird zusehends zum Irrgänger, ähnlich wie die Ortsansässigen, die teilnahmslos durch die willkürliche Ordnung der Dinge treiben, von der niemand weiß, wer sich wann eigentlich darauf geeinigt hatte.
Kafkas Vision einer durch und durch korrumpierten Gesellschaft ist eine poetisch-düstere Vorwegnahme gegenwärtiger diktatorischer Regime. Maxim Didenko, der 2022 aus Russland emigrierte und nun in Deutschland lebt und arbeitet, inszeniert zum ersten Mal am Staatsschauspiel Dresden.
Eine Pause.