Vor einem Jahr, kurz nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023, haben wir eine erste Stellungnahme zur besorgniserregenden Eskalation der Gewalt in der Israel/Palästina-Region veröffentlicht und uns dem Statement des Deutschen Bühnenvereins zum Terrorangriff auf Israel angeschlossen:
„Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel erschüttert uns zutiefst. Wir sind in Gedanken bei den Opfern der feigen Gewalttaten, bei ihren Angehörigen und bei allen, die derzeit um ihre Zukunft bangen. Die Sicherheit Israels ist zu Recht Teil der deutschen Staatsräson.
Die deutschen Theater und Orchester stehen solidarisch zu Israel. Die Gewaltexzesse gegen die israelische Bevölkerung sind durch nichts zu rechtfertigen. Es ist entsetzlich, dass manche die aktuelle Situation zum Anlass nehmen, antisemitische Hetze in Deutschland zu verbreiten. Die aktuelle Lage fordert uns daher einmal mehr heraus, auch in unserer Gesellschaft Antisemitismus, Menschenhass und Gewalt entschieden entgegenzutreten, die Sicherheit von Jüdinnen und Juden zu gewährleisten und Räume der friedlichen kulturellen Begegnung zu öffnen.
Die Theater und Orchester wollen und werden auch weiterhin das Miteinander in Vielfalt und Freiheit in unserer Gesellschaft fördern.“
Wichtig ist uns zu ergänzen und zu wiederholen: Wir verurteilen jede Form von Gewalt, ihre Billigung oder Verharmlosung sowie Rassismus und Antisemitismus. Unsere Überzeugung ist, dass Angriffe auf die Zivilbevölkerung niemals akzeptabel oder gerechtfertigt sind und bekundeten unsere Solidarität mit all jenen, die die Folgen dieser Eskalation ertragen müssen, und mit denen, die den Weg des Friedens suchen.
Wir sehen die Notwendigkeit, unsere Stellungnahme zu aktualisieren und präziser zu gestalten, da wir täglich die erschreckenden Szenen in Gaza verfolgen und der Konflikt zum Flächenbrand zu werden droht. Wir sehen auch die Schwierigkeit für deutsche Kultureinrichtungen, in dieser Situation eine klare Position zu beziehen, da die Gefahr der Instrumentalisierung äußerst hoch ist. Wir lehnen jede Form der politischen Instrumentalisierung solcher Aussagen eindeutig ab und plädieren für die Achtung der Menschlichkeit, und ein Ende des Leids unschuldiger Menschen.
Wir möchten unsere Solidarität mit all jenen bekunden, die unter dem gnadenlosen Beschuss von Raketen, Bomben und Gewehrsalven leiden, sowie mit den Menschen, die immer noch als Geiseln gehalten werden, und mit ihren Familien und Freunden.
Wir unterstützen den Aufruf der Vereinten Nationen, die zu einem „humanitären Waffenstillstand“ aufrufen. Wir schließen uns den vielen Stimmen an, die eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten fordern, eine Pause in der Offensive, die Gaza verwüstet hat. Es muss dringend mehr Hilfe sicher, schnell und in dem benötigten Umfang die palästinensische Bevölkerung erreichen.
Außerdem schließen wir uns den vielen Stimmen an, die die sofortige und bedingungslose Freilassung aller israelischen Geiseln fordern, wie wir das bereits am 9. November 2023 gemeinsam mit den Dresdner Kultureinrichtungen der #WOD – Initiative Weltoffenes Dresden, in Kooperation mit dem Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen und dem Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden durch eine temporäre Installation auf dem Theaterplatz in Dresden getan haben. Die Geiseln sind unschuldige Opfer im Kreuzfeuer eines Konflikts, den sie nicht verursacht haben.
Schließlich schließen wir uns den vielen Stimmen an, die sich für lebensfähige politische Lösungen einsetzen, auch wenn sie in diesem Stadium des Konflikts unmöglich erscheinen mögen. Nur durch bedeutungsvolle Beteiligung und echten Dialog kann Frieden erreicht werden.
SPENDENAUFRUFE