Am letzten Tag des europäischen Festivals für junge Regie FAST FORWARD fand am 13. November 2022 die Preisverleihung im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden statt. Die Festivaljury kürte die junge litauische Regisseurin Laura Kutkaitė mit der Produktion THE SILENCE OF THE SIRENS (DAS SCHWEIGEN DER SIRENEN) bei der 12. Ausgabe des Festivals zur Fast-Forward-Preisträgerin 2022. Der Preis besteht in einer Regiearbeit am Staatsschauspiel Dresden.
„Die Jury hat sich entschieden eine Inszenierung zu prämieren, die durch ihren großen Mut und ihre Kraft überzeugt, aktuelle hierarchische Strukturen anhand eines klassischen Stoffes in Kombination mit persönlichen Geschichten zu thematisieren. THE SILENCE OF THE SIRENS ist eine kunstvolle Arbeit, die Choreografie und Kabarett mit authentischen Berichten verwebt. Das Wiedererleben von schmerzvollen Erfahrungen, die viele Frauen innerhalb und außerhalb des Theaters teilen, setzt ein großes Vertrauen zwischen den herausragenden Performer*innen und der Regisseurin voraus. Mit dieser Wahl möchte die Jury die äußerst mutige, ermächtigende Wirkung dieser brillanten Frauen würdigen. Herzlichen Glückwunsch an Laura Kutkaitė und ihr Team für die Inszenierung THE SILENCE OF THE SIRENS!“ – lautet die Begründung der Jury, der in diesem Jahr die Theaterkritikerin Anke Dürr, die Festivalkuratorin Lara Staal, der Regisseur Data Tavadze und Joachim Klement, Intendant des Staatsschauspiels Dresden angehörten.
(In the end we decided to award a performance that convinced us because of its huge courage and power to address current hierarchical structures using a classical source combined with personal histories. A skilful work that mixes choreography and cabaret with witness reports. Outstanding performers trusting each other and the director to revisit painful episodes that many women in and outside the theatre share. With our choice we want to acknowledge the extremely brave, empowering effect of these brilliant women. Congratulations to Laura Kutkaite and her team for the performance THE SILENCE OF THE SIRENS.)
Laura Kutkaitė, geboren 1993, studierte Choreografie und Philosophie, ehe sie an der Litauischen Akademie für Musik und Theater das Regiestudium aufnahm, das sie 2021 mit einer Inszenierung von Sarah Kanes PHÄDRAS LIEBE abschloss. DAS SCHWEIGEN DER SIRENEN entstand als erste Arbeit nach dem Studium im Rahmen des Programms für junge Künstler*innen am Litauischen Nationaltheater Vilnius und eröffnete dort im Juni 2022 die neue Studiobühne.
Erstmals wurde in dieser Festivalausgabe auch ein FAST FORWARD Jugend-Jury-Preis verliehen, denn der Blick der jungen Generation auf die Regiearbeiten ist ein ganz eigner. Für den FAST-FORWARD-Jugendjury-Preis wurde die belgische Produktion LA FRACTURE (DER BRUCH) (Konzept und Regie: Yasmine Yahiatène) ausgewählt. „Die Produktion der emphatischen und nahbaren Performerin Yasmine Yahiatène ist teilweise sehr schmerzvoll, am Ende aber von Hoffnungen und Versöhnlichkeit geprägt. LA FRACTURE legt Erinnerungsschichten frei, das fasziniert und überrascht auf inhaltlicher und ästhetischer Ebene. Ein Stück, mit einem ungemeinen Sog, der uns Tage, Wochen, vielleicht Monate noch länger und nachhaltig beschäftigen wird.“ – so die Begründung der Jugendjury.
Und schließlich wurde eine Produktion mit dem FAST-FORWARD-Publikumspreis ausgezeichnet, bei dem die Besucherinnen und Besucher eingeladen waren, ihren Festival-Favoriten zu küren. Hier wurde darüber abgestimmt, welche der künstlerischen Arbeiten am meisten berührt, überrascht, provoziert, begeistert oder zum Nachdenken angeregt hat. Gewinner des Publikumspreises ist die Produktion aus Spanien EL CANDIDATO (DER KANDIDAT), die das Publikum zu einem intelligenten, politischen Spiel um die Macht einlud. (Konzept und Inszenierung: Marc Villanueva Mir).
Mit der Preisverleihung am 13. November 2022 endete Fast Forward. Das Festival präsentierte in vier Tagen acht Inszenierungen aus Ungarn, Schweden, Österreich, Belgien, Spanien, Serbien und Litauen an zahlreichen Orten in Dresden. Alle gezeigten Arbeiten stammen von jungen Regisseur*innen, die noch am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Ein auffällig junges und interessiertes Publikum besuchte die 22 Aufführungen sowie Künstler- und Werkstattgespräche samt Partys und sorgte für gut gefüllte und vor allem anregende Festivalveranstaltungen. Das Programm 2022 wurde erneut von Charlotte Orti von Havranek kuratiert. „Der mit Abstand aufregendste Moment an dieser Arbeit ist, wenn das Publikum dann da ist und einem erzählt, was es gesehen und erlebt hat. Ich habe den Eindruck, dass in diesem Jahr viele intensive und schöne Begegnungen zwischen dem Publikum und den Künstler*innen stattgefunden haben – trotz der ernsten Themen und vor allem wegen der künstlerischen Formen, die auf so vielfältige Art und Weise den Raum aufgemacht haben für die Geschichten der anderen. Es ist wunderbar, für so etwas der Gastgeber sein zu dürfen.“ – so Charlotte Orti von Havranek.
Das FAST FORWARD Festival fand in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Hochschule für Bildende Künste Dresden, Hole of Fame, objekt klein a und Semper Zwei statt und u. a. mit Unterstützung des Förderverein Staatsschauspiel Dresden e. V. und des Goethe-Instituts.
„Die Jury hat sich entschieden eine Inszenierung zu prämieren, die durch ihren großen Mut und ihre Kraft überzeugt, aktuelle hierarchische Strukturen anhand eines klassischen Stoffes in Kombination mit persönlichen Geschichten zu thematisieren. THE SILENCE OF THE SIRENS ist eine kunstvolle Arbeit, die Choreografie und Kabarett mit authentischen Berichten verwebt. Das Wiedererleben von schmerzvollen Erfahrungen, die viele Frauen innerhalb und außerhalb des Theaters teilen, setzt ein großes Vertrauen zwischen den herausragenden Performer*innen und der Regisseurin voraus. Mit dieser Wahl möchte die Jury die äußerst mutige, ermächtigende Wirkung dieser brillanten Frauen würdigen. Herzlichen Glückwunsch an Laura Kutkaitė und ihr Team für die Inszenierung THE SILENCE OF THE SIRENS!“ – lautet die Begründung der Jury, der in diesem Jahr die Theaterkritikerin Anke Dürr, die Festivalkuratorin Lara Staal, der Regisseur Data Tavadze und Joachim Klement, Intendant des Staatsschauspiels Dresden angehörten.
(In the end we decided to award a performance that convinced us because of its huge courage and power to address current hierarchical structures using a classical source combined with personal histories. A skilful work that mixes choreography and cabaret with witness reports. Outstanding performers trusting each other and the director to revisit painful episodes that many women in and outside the theatre share. With our choice we want to acknowledge the extremely brave, empowering effect of these brilliant women. Congratulations to Laura Kutkaite and her team for the performance THE SILENCE OF THE SIRENS.)
Laura Kutkaitė, geboren 1993, studierte Choreografie und Philosophie, ehe sie an der Litauischen Akademie für Musik und Theater das Regiestudium aufnahm, das sie 2021 mit einer Inszenierung von Sarah Kanes PHÄDRAS LIEBE abschloss. DAS SCHWEIGEN DER SIRENEN entstand als erste Arbeit nach dem Studium im Rahmen des Programms für junge Künstler*innen am Litauischen Nationaltheater Vilnius und eröffnete dort im Juni 2022 die neue Studiobühne.
Erstmals wurde in dieser Festivalausgabe auch ein FAST FORWARD Jugend-Jury-Preis verliehen, denn der Blick der jungen Generation auf die Regiearbeiten ist ein ganz eigner. Für den FAST-FORWARD-Jugendjury-Preis wurde die belgische Produktion LA FRACTURE (DER BRUCH) (Konzept und Regie: Yasmine Yahiatène) ausgewählt. „Die Produktion der emphatischen und nahbaren Performerin Yasmine Yahiatène ist teilweise sehr schmerzvoll, am Ende aber von Hoffnungen und Versöhnlichkeit geprägt. LA FRACTURE legt Erinnerungsschichten frei, das fasziniert und überrascht auf inhaltlicher und ästhetischer Ebene. Ein Stück, mit einem ungemeinen Sog, der uns Tage, Wochen, vielleicht Monate noch länger und nachhaltig beschäftigen wird.“ – so die Begründung der Jugendjury.
Und schließlich wurde eine Produktion mit dem FAST-FORWARD-Publikumspreis ausgezeichnet, bei dem die Besucherinnen und Besucher eingeladen waren, ihren Festival-Favoriten zu küren. Hier wurde darüber abgestimmt, welche der künstlerischen Arbeiten am meisten berührt, überrascht, provoziert, begeistert oder zum Nachdenken angeregt hat. Gewinner des Publikumspreises ist die Produktion aus Spanien EL CANDIDATO (DER KANDIDAT), die das Publikum zu einem intelligenten, politischen Spiel um die Macht einlud. (Konzept und Inszenierung: Marc Villanueva Mir).
Mit der Preisverleihung am 13. November 2022 endete Fast Forward. Das Festival präsentierte in vier Tagen acht Inszenierungen aus Ungarn, Schweden, Österreich, Belgien, Spanien, Serbien und Litauen an zahlreichen Orten in Dresden. Alle gezeigten Arbeiten stammen von jungen Regisseur*innen, die noch am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Ein auffällig junges und interessiertes Publikum besuchte die 22 Aufführungen sowie Künstler- und Werkstattgespräche samt Partys und sorgte für gut gefüllte und vor allem anregende Festivalveranstaltungen. Das Programm 2022 wurde erneut von Charlotte Orti von Havranek kuratiert. „Der mit Abstand aufregendste Moment an dieser Arbeit ist, wenn das Publikum dann da ist und einem erzählt, was es gesehen und erlebt hat. Ich habe den Eindruck, dass in diesem Jahr viele intensive und schöne Begegnungen zwischen dem Publikum und den Künstler*innen stattgefunden haben – trotz der ernsten Themen und vor allem wegen der künstlerischen Formen, die auf so vielfältige Art und Weise den Raum aufgemacht haben für die Geschichten der anderen. Es ist wunderbar, für so etwas der Gastgeber sein zu dürfen.“ – so Charlotte Orti von Havranek.
Das FAST FORWARD Festival fand in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Hochschule für Bildende Künste Dresden, Hole of Fame, objekt klein a und Semper Zwei statt und u. a. mit Unterstützung des Förderverein Staatsschauspiel Dresden e. V. und des Goethe-Instituts.