Gerhard Wolfram
Ehrenmitglied
Schauspieler, Dramaturg, Regisseur, Intendant
geboren am 15. Juni 1922 in Naumburg
gestorben am 20. Januar 1991 in Berlin
Nach seiner Schauspielerausbildung während des Krieges hatte er 1945 bis 1947 das erste Engagement als Schauspieler, Dramaturg und Regisseur am Stadttheater Köthen. 1948.1949 war er zunächst in Leipzig beim Mitteldeutschen später beim Berliner Rundfunk als Dramaturg tätig und geriet dort während der Formalismusdebatte um Hanns Eisler, Paul Dessau und Bertolt Brecht in die Kritik der sowjetischen Besatzungsmacht. Brecht stellte sich schützend vor Wolfram, der von 1953 bis 1965 als Chefdramaturg am Berliner Maxim Gorki Theater unter Maxim Vallentin wirkte. Wiederum politisch unbeliebt wurde Wolfram in die Provinz nach Halle „empfohlen“, wo er mit Horst Schönemann wirklich zeitgenössisches Theater etablieren konnte. Auf dem Höhepunkt seines in Halle erreichten künstlerischen Erfolges übergab man ihm schließlich 1972 die Leitung des legendären Deutschen Theaters in Berlin. Dieses Haus durfte er zehn Jahre lang bis zum 100jährigen Bestehen 1982 leiten, bevor er auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn von der Politbürokratie der DDR wegen eines gesellschaftskritischen Spielplans und seines „Sozialdemokratismus“ wiederum in die Provinz, nunmehr nach Dresden, verbannt wurde. Unter seiner Leitung gewann das Staatsschauspiel Dresden an nationaler und internationaler Ausstrahlung, was die DDR wiederum außenpolitisch für sich reklamierte. Große Verdienste erwarb er sich durch das Erstreiten von Aufführungsgenehmigungen wie z. B. den Uraufführungen von PASSAGE und RITTER DER TAFELRUNDE von Christoph Hein. Durch die subversive Kraft der Gedanken gelang es Gerhard Wolfram und Dieter Görne als Chefdramaturg die politische Wende in der DDR am Theater mit eingeleitet zu haben. Am 3. Oktober 1990 ernannte ihn das Ensemble des Hauses zu ihrem Ehrenmitglied.
geboren am 15. Juni 1922 in Naumburg
gestorben am 20. Januar 1991 in Berlin
Nach seiner Schauspielerausbildung während des Krieges hatte er 1945 bis 1947 das erste Engagement als Schauspieler, Dramaturg und Regisseur am Stadttheater Köthen. 1948.1949 war er zunächst in Leipzig beim Mitteldeutschen später beim Berliner Rundfunk als Dramaturg tätig und geriet dort während der Formalismusdebatte um Hanns Eisler, Paul Dessau und Bertolt Brecht in die Kritik der sowjetischen Besatzungsmacht. Brecht stellte sich schützend vor Wolfram, der von 1953 bis 1965 als Chefdramaturg am Berliner Maxim Gorki Theater unter Maxim Vallentin wirkte. Wiederum politisch unbeliebt wurde Wolfram in die Provinz nach Halle „empfohlen“, wo er mit Horst Schönemann wirklich zeitgenössisches Theater etablieren konnte. Auf dem Höhepunkt seines in Halle erreichten künstlerischen Erfolges übergab man ihm schließlich 1972 die Leitung des legendären Deutschen Theaters in Berlin. Dieses Haus durfte er zehn Jahre lang bis zum 100jährigen Bestehen 1982 leiten, bevor er auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn von der Politbürokratie der DDR wegen eines gesellschaftskritischen Spielplans und seines „Sozialdemokratismus“ wiederum in die Provinz, nunmehr nach Dresden, verbannt wurde. Unter seiner Leitung gewann das Staatsschauspiel Dresden an nationaler und internationaler Ausstrahlung, was die DDR wiederum außenpolitisch für sich reklamierte. Große Verdienste erwarb er sich durch das Erstreiten von Aufführungsgenehmigungen wie z. B. den Uraufführungen von PASSAGE und RITTER DER TAFELRUNDE von Christoph Hein. Durch die subversive Kraft der Gedanken gelang es Gerhard Wolfram und Dieter Görne als Chefdramaturg die politische Wende in der DDR am Theater mit eingeleitet zu haben. Am 3. Oktober 1990 ernannte ihn das Ensemble des Hauses zu ihrem Ehrenmitglied.